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  • Hochgebirge: "Albanische Alpen"

    Dienstag, 29. Mai 2018

    Endlich in die Tat umgesetzt, und sicher summa summarum 2500 Höhenmeter mit dem Caddy "erklommen". Die Straße bis ins Hochtal von VERMOSH Vermosh – Wikipedia ist nun zeitgemäß gut ausgebaut und eine technische Meisterleistung. Von Sutomore (MNE) aus hatte ich die recht "rustikale" albanische Grenzstation bei Han i Hotit...

    ...am Ostufer des Skutari-Sees nach etwa einer Stunde passiert, und dann ging es sehr schnell über TAMARE hinauf in die Berge. Zwischen 12 und 18 Uhr waren mir wohl kaum mehr als ein Dutzend Autos begegnet, ich war quasi alleine mit der Bergwelt und konnte an jeder gewünschten Straßenstelle, ob links oder rechts, anhalten.

    Meist wegen der tollen Aussicht, manchmal wegen des Viehs. Einsamkeit und Bergstille. Außer Ziegenglocken-Gebimmel...

    Ein Prachtexemplar

    Von der ersten Passhöhe ...

    ... mit Franziskus-Statue ...

    ... blickt man ins tiefe Tal.

    An den Hängen dominieren Buchen- und Kiefernwälder

    Forellenregion

    Der absolute landschaftliche "HÖHE-Punkt" des Tages, Gipfel mit bis zu 2553 Metern ü.d.M.

    Mahnmal mit Brunnen am Wegrand für einen gefallenen Skipetaren von 1913

    Gebirgsschafe im grünen Hochtal von Vermosh

    Vermosh

    Hier im abgelegensten Teil Albaniens herrscht eine enorme Landflucht wegen der rauhen  klimatischen Bedingungen, langen schneereichen Winter, und natürlich des eklatanten Mangels an Arbeitsplätzen. Der Tourismus könnte in Zukunft die Lage der Einheimischen verbessern helfen.

    Erinnert mich ein wenig an Slowenien. Es gibt kaum Maschinen, das Meiste ist Handarbeit.

    Selten habe ich so fröhliche junge Menschen beim Heumachen gesehen. Mit je zwei langen Stangen werden die Grashaufen zum Aufbocken getragen.

    Traktor mit Heuwender

    Schweinerei am Straßenrand

    Steinhaus

    Der einzige (!) Markt in Vermosh hat gerade geschlossen...

    Wen es interessiert, der Wandertourismus kommt gerade erst auf: Wandern in den Albanischen Alpen - Welcome to Thethi-Guide.com - Albanian Alps Tourism

    Zurück in Tamare, dem einzigen Dreh- und Angelpunkt der Region.

    Bitte um ein Foto: "Yes"

    Sie finden den Weg zum Stall von alleine. Der Weg ist komfortabel, der GIZ und der EU sei Dank!

    Noch von Albanien aus: Blick nach Westen auf die "Blauen Berge" von Montenegro. Unten liegt der Skutari-See mit seinem Schilfgürtel.

    Zurück am See: "No comment" oder: Endlich wieder Touristen! Diesmal aus Bulgarien.

    Spiegelung auf meiner Frontscheibe (vom Schilfdach, kein Regen)

    Meine Daten sind frei ... mit oder ohne Datenschutzerklärung.

    Was ich mit den Bildern heute nicht zeigen konnte, aber am meisten beeindruckt hat: Die unglaubliche Freundlichkeit, Auskunftswilligkeit, Aufgeschlossenheit und Bescheidenheit der Menschen. Ich konnte mich mit einigen über ihr Land und ihr Leben unterhalten. Als Deutscher wird man nach wie vor mit großer Hochachtung behandelt. In Deutschland sei "alles gut". Viele Albaner sind schon ausgewandert. Die Jungen sprechen passabel Englisch. Sie scheinen ihre Perspektivlosigkeit mit Gelassenheit zu meistern. In welchem wahnsinnigen Luxus leben wir Mitteleuropäer dagegen! Sind wir dadurch zufriedener??

  • Albanien ist anders ...

    Sonntag, 27. Mai 2018

    ... als man gemeinhin in Mitteleuropa so denkt.

    Wappen AlbaniensStaatswappen

    Albania in Europe.svgLage von Albanien

    Mein erster bescheidener Schritt in ein (mir) noch unbekanntes Land führt mich in den Nordwesten, entlang der Bojana und zum Küstenort Velipoje, also die Region Shkoder südwestlich des Skutari-Sees.

    Andere gut erreichbare Regionen werde ich wohl in den nächsten Tagen streifen. Mehr kann es in der kurzen Zeit ja nicht sein, als ein Reinschnuppern.

    Gedenkstein der albanischen-muslimischen Minderheit im Grenzgebiet

    Schon von den montenegrinischen Bergen aus sieht man teils ziemlich neue Minarette auf albanischem Gebiet. Aber der erste Eindruck täuscht. Im Gebiet lebt auch eine stabile katholische Bevölkerungsgruppe.

    Über die sog. Klosterroute (MNE), deren Steilküste fantastische Blicke auf den See ermöglicht,

    ... und entlang der größten Ess-Kastanienwälder Montenegros...

    ... die gerade in Blüte stehen,

    ...und an einem gut "postierten" Esel vor den albanisch-montenegrinischen Hochalpen vorbei,

    komme ich in Sukobin-Muriquan problemlos über die Grenze, allerdings mit 40 Minuten Wartezeit wegen des Sonntagsverkehrs.

    Grenzübergang Muriquan. Der Personalausweis genügt für mich. Das Autothermometer zeigt 32°C.

    Ein paar Kilometer weiter überquert man in Shkodra – Wikipedia auf einer Brücke zuerst die BOJANA und dann den Gebirgsfluß DRIN.

    Auszug aus Wikipedia: "In und um Shkodra ist seit Beginn der 1990er Jahre das albanische Gewohnheitsrecht wieder aufgelebt. Ohne dieses genau zu kennen, glauben viele, Blutrache ausüben zu müssen. Hunderte von Familien in der Region können ihr Haus nicht mehr verlassen, weil sie von der Blutrache bedroht sind. Inzwischen sind unabhängige Organisationen und Privatpersonen in der Versöhnung der verfeindeten Parteien engagiert."

    Ich will zunächst ans Meer nach VELIPOJE und erwarte einen weitgehend menschenleeren Strand und eine kleine Siedlung, naiv wie ich war. Google Maps ist in Montenegro ausgefallen und das Buch war verlegt. Somit verpasste ich die Naturschönheiten.

    Schock!!

    Halb Shkodra ist am heutigen Sonntag am Strand!! Da hätte ich auch am Brombachsee in Mittelfranken bleiben können!

    Remmidemmi! Die städtische Bevölkerung von Shkodra ist ziemlich westlich orientiert.

    Die spätsozialistischen Plattenbauten machen die Sache auch nicht besser!

    NICHTS wie WEG hier !!!!

    Aber erstmal den Schafen ...

    ... und Rindviechern auf der neuen Hauptstraße den Vortritt lassen, und dann versuchen, ins flache, fruchtbare Kulturland zu flüchten.

    Kaum größer als ein Merschweinchen sitzen sie nicht lange am Straßenrand,

    ... sondern wuseln zwischen den vielen Autos umher, sodass ich trotz Hupkonzert anhalte und versuche, sie abzudrängen. Vergeblich.

    Erst später entdecke ich sie auf diesem Schrottgelände wohlbehalten wieder. Für heute. Viel Glück! Streunende Straßenhunde habe ich heute leider sehr viele gesehen, oft in der Nähe von Mülltonnen. Nachts am Straßenrand bis in Montenegro waren es besonders viele. Ein Elend.

    Die Straßen werden schlechter und staubiger, aber Makadams bin ich inzwischen gewohnt.

    Noch findet man auf dem flachen Land viele solcher Pferdewagen. Hier am Damm der Bojana.

    Landfrauen in traditioneller Kleidung

    Viele Kanäle durchziehen das ehemalige Schwemmland von Bojana und Drin.

    Im nassen Weideland profitiert der Kuhreiher (Bubulcus ibis) von aufgescheuchten Kleintieren durch die Rinder. Hier hat er wohl die große Larve einer Knoblauchkröte geschnappt.

    Schon seit Pag vom Velo Blato ein alter Bekannter: Der Rallenreiher.

    Die Dorfjugend bei der Mirabellenernte

    Weit in der Ferne im Osten die Albanischen Alpen, noch mit Schneeresten.

    Pünktlich um 19.00 Uhr erzeugen die vier Glocken der katholischen Kirche ein regelrechtes Glockenspiel.

    Familie mit Kindern und Giftspritze (auf dem Rücken!) kehren vom Feld heim. Meist sind ganze Familien im Einsatz.

    Nach etwa 1,5 Stunden "Heimfahrt" ein Blick auf die schön gelegene und aufgeschlossene Küstenstadt BAR. Hier kann man sich vorstellen, warum Montenegro = CRNA GORA = Schwarze Berge heißt. Meist sind sie aber doch eher Blau. Noch schöner...

  • Monastery KOM, Schlangen, Emys und ein Wahnsinn von Sonnenuntergang

    Samstag, 26. Mai 2018

    Die Bootstour heute morgen hat die hohen fotografischen Erwartungen wegen des Wechsels des Bootsführers nicht ganz erfüllt.  Landschaftlich toll, Tiere wenig.

    Dennoch war die Ruhe in landschaftlicher Abgeschiedenheit mit Millionen von Seerosen sehr entspannend.

    Seidenreiher am Moraca-Fluß

    Zwergscharbe im Galeriewald am Ufer

    Auf manchen Inseln verwilderte Ziegen. Potentielle Beute der hier vorkommenden Wölfe. Es wurde schon beobachtet, wie sie aus Panik vor den Wölfen ins Wasser flüchten und mehrere Kilometer weit schwimmen.

    Junge Haubentaucher sind sehr häufig zur Zeit überall zu beobachten, während die Eltern fischen.

    Gelbe Teichrosen im Gegenlicht: Zauberhafte Stimmung

    Natürlich sind die Berufsfischer auch schon seit früher Stunde unterwegs.

    Auf einer kleinen Insel im See überraschte der Besuch des orthodoxen Klosters"KOM" :

    Herrliche Mosaiken schon am Eingang in bestem Erhaltungszustand

    Christlich-orthodoxe Ikonen vor der Türe zur Kapelle

    Vorsichtiger Blick ins Innere. Atemberaubend, welche Schätze da seit vielen Jahrhunderten erhalten geblieben sind. Denn die meisten Klöster wurden von den Osmanen seinerzeit zerstört.

    Und so liest sich die Beschreibung auf Kyrillisch:

    Обнова манастирa и цркава у Црној Гори у вријеме Митрополита Амфилохија (8) – Манастир Ком

    Serbisch-orthodoxes Kloster KOM des Früh-serbischen-Zeta-Staates. Bildquelle: ITSpäter bei Virpazar gelangen noch einige Tieraufnahmen: Hier die schon erwähnte gestreifte Form der Ringelnatter (Natrix natrix persa).

    Ebenfalls bei der morgendlichen Jagd auf kleine Fische: Würfelnatter (Natrix tessellata)

    Leider ist die Paarungszeit seit zwei Wochen vorbei. Ich habe erfahren, dass sich Tausende der harmlosen Nattern vor allem am Seedamm zu diesem Zwecke versammelt hatten. Schade.

    Eine Zwergscharbe (Microcarbo pygmeus) trocknet ihr Gefieder nach dem Tauchgang auf charakteristische Kormoran-Weise. Sie hat keine fettende Bürzeldrüse und wird dadurch jedesmal komplett durchnässt.

    Um die Mittagszeit gönnte auch ich mir eine unvergessliche Fischmahlzeit: Panierter "Krap" (Karpfen) vom See mit Kartoffelsalat ("Krompere"). Leider kein Fotoapparat zur Hand...

    Gegen Abend besuchte ich die unter Landschaftsschutz stehende Bucht von Buljarica:

    Ich wollte wissen, wie es um das Vorkommen von Emys orbicularis und Mauremys rivulata steht. Die Populationen sind mir seit 1988 bestens bekannt.

    Immerhin gelang trotz leichten Nieselregens der Fund einer weiblichen, subadulten Emys o. hellenica im nahezu unzugänglichen Schilfgürtel.

    Unterseite desselben Exemplares. Extra mit Habitat und Küstengebirge im Hintergrund aufgenommen. Vielleicht lassen sich die rivulatas in nächsten Tagen auch noch nachweisen.

    Da sich am Himmel etwas zusammenbraute, nahm ich den Sprühregen in Kauf, und es sollte sich wirklich lohnen. Ich betone, dass die unglaublichen Farben so auch im Originalzustand waren.

    "Sansibar-Feeling" (Gruß an Boris!). Diese kleine vorgelagerte Insel kenne ich seit 30 Jahren, und so kommen nostalgische Erinnerungen an vergangene Familienurlaube auf!

    Auch nach dem Sonnenuntergang bleibt der Himmel noch glühend.

    Kurz danach scheint sich das Firmament ins Unendliche zu erweitern.

    Erst mit einsetzender Nacht verlasse ich diesen stillen Platz meiner intimen inneren Zeitreise und hänge noch lange den Erinnerungen nach.

  • Nordschleife des Sees

    Freitag, 25. Mai 2018

    Die extremen Steilküsten im Norden des Skutari - Sees stellen die landschaftlich spektakulärsten Ansichten dar.

    Start ist in Virpazar, dem Dreh- und Angelpunkt des Sees, mit seinen ausgedehnten Röhricht- und Seerosenflächen, von Kanälen durchzogen.

    Überall  stellen die blühenden, verwilderten Granatapfelsträucher einen Blickfang dar.

    Die bekannte Brücke von Rijeka Crnojevica einmal anders gesehen, mit einer Fischplattform im Vordergrund.

    Viele alte Steinhäuser sind durch die häufigen Erdbeben auch in neuerer Zeit eingestürzt oder haben keine Dächer mehr. Zum Wiederaufbau fehlt das Geld.

    Nach rund 25 Kilometern auf engen und unübersichtlichen, nahezu einspurigen Serpentinenstraßen komme ich am beliebtesten Fotomotiv an,

    ... der sog. Rijeka-Schleife. Mosel- und Amazonasschleife, ich will nicht übertreiben, lassen grüßen.

    Mit 24 mm habe ich leider nicht genug Weitwinkel für die gesamte Szenerie dabei, und leider auch flaues Mittagslicht. Aber beeindruckt bin wie noch nie am Seeufer. Das ist landschaftlich absolute Spitzenklasse in Europa.

    Nach weiteren rund 12 kurvenreichen Kilometern und einem Beinahe-Zusammenstoß mit einem verrückten Raser, der für meinen Schreck nur ein irres Lachen übrig hat, während das Auto im Bankett aufsitzt, kommt ein ganz besonders pittoresker Ort ins Bild: Karuc.

    Das schon im 15. Jahrhundert permanent besiedelte Dörfchen kann man ebenfalls nur als zauberhaft bezeichnen. Bei 32°C im Schatten ist ein kleiner Spaziergang durch die engen Gassen Pflicht. Hier ist die Zeit wirklich stehengeblieben.

    Aber auch im schönsten "Freilichtmuseum" zeigt sich das Morbide im Verfall. Reichtum ist hier ein Fremdwort.

    Anmerkung: Vom heutigen äußerst ergiebigen Tag kann ich ein anderes Mal sicher noch mehr zeigen. Jetzt aber, denn die nächste Bootstour steht morgen in aller Frühe an, geht es erstmal ins Bett. Die für mich privat organisierte Kanu-Tour soll diesmal in die Zuflüsse (Moraca-Fluß) und vor allem vogelreichen Sumpfgebiete des Nordens führen. Der Skutari-Virus hat mich voll infiziert...

  • Etwas Kultur - etwas Natur

    Donnerstag, 24. Mai 2018

    Den gestrigen "Pelikan-Tag" kann ich wohl kaum noch toppen. Aber eine durchaus vielseitige Fahrt entlang der Küste bis zum Buna (Adriatisches Meer) – Wikipedia  oder Bojana-Fluß, der die Grenze zu Albanien bildet, war auch interessant.

    Die Vielfalt der Kulturen scheint nach Gesprächen mit Einheimischen hier recht gut zu funktionieren. Diese Toleranz gepaart mit relativem Wohlstand, war eines der Markenzeichen des vergangenen "Jugoslawien", nachdem sich praktisch jeder Einheimische zurücksehnt. Josip Broz TITO wird nach wie vor fast als Heiliger verehrt.

    Die orthodoxe "Cathedral Church of St. Jovan Vladimir" in BAR besteht seit ca. 10 Jahren.

    Detail

    Die katholische "New Cathedral" in BAR

    Orthodoxe Kapelle in Stari Bar (Alt-Bar)

    Große Moschee bei BAR

    Hier ruft der Muezzin

    Ganz in der Nähe, auch in Stari Grad, steht der wohl älteste Olivenbaum der Welt: Über 2000 Jahre ist er alt.

    Vorderseite, quasi eine Fassade, die aber immer noch fruchtet und grünt.

    Der Baum ist praktisch hohl.

    Alter Olivenbaum mit bizarr-knorriger Struktur

    Schilfgras-Transport auf Montenegrinisch (Pfahlrohr, Arundo donax)

    Den Koppelzaun gespaart ...

    Weiter geht es an Ulcinj vorbei, das ich schon lange kenne, auf die Ada Bojana – Wikipedia , bzw. an die Buna (Adriatisches Meer) – Wikipedia .

    Feuchtbiotop auf Ada. Heute haben mich die Moskito-Plage und der Morast zum Kapitulieren gezwungen.

    Züngelnde Würfelnatter (Natrix tesselata)

    Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis) auf Ada.

    Portrait dieses Männchens in Prachtfärbung. Die Art ist deutlich zierlicher und kleiner als die bisher ausschließlich beobachteten Riesen-Smaragdeidechsen (L. trilineata)

    Interessante Fischfang-Konstruktionen mit Hebenetzen an der Buna (Bojana) bei Ulcinj

    Detail. Im Fluss befinden sich sowohl Süßwasser- wie auch einige Arten Meeresfische.

    Tanker vor der Hafenstadt BAR

    Intensiver Sonnenuntergang bei Sutomore (Farbe nicht nachgesättigt)

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