Mittwoch, 8. August 2018
Tauberfranken: Biographie einer Landschaft: Amazon.de: Klaus Bühn: Bücher
Dieses sehr gehaltvolle, nicht zu langatmige und bestens bebilderte Buch kann ich sehr empfehlen für alle, die sich für "unsere" Gegend etwas eingehender interessieren. Ich hatte die Freude, einiges an Bildmaterial und sogar das Titelbild zur Verfügung stellen zu dürfen.
Dr. Klaus Bühn ( Landesarchiv Baden Württemberg - Meteorologische Risiken in Tauberfranken ) beschreibt als Historiker und Geograph sehr fundiert die "Biographie" dieses Naturraumes, u.a. seine Geschichtsepochen, die Landwirtschaft, das heutige Leben auf dem Land, die Städte, die Wirtschaft, den Weinbau, den Tourismus, und damit als Fazit eine "hochwertige Kulturlandschaft".
Somit sei dem Büchlein eine erfolgreiche Verbreitung gewünscht!
Montag, 6. August 2018
Ein erneuter Besuch an diesem Waldtümpel im Kreis Schwäbisch Hall zeigt bei stark gesunkenem Wasserstand die Folgen der extremen Hitzewelle. Die Teichfrösche haben sich in die knietiefen, schattigen Restbereiche zurückgezogen. Libellen sind momentan nur sehr wenige zu sehen. Ich wate mit Gummistiefeln vorsichtig im Schlamm, finde neben den Fröschen interessante Reflexe einer bläulichen Mikrobenschicht auf der Oberfläche - ein fremder Makrokosmos.
Vorzeitiger Laubfall als frühe Herbstboten
Samenschoten der Schwertlilien. Ein Stimmungsbild
Wie immer dauert es geraume Zeit, bis mich einer der Teichfrösche, vertrauend auf seine Tarnung, auf gut Armlänge heranlässt. Die schöne Spiegelung entschädigt für mein "Schlammbad". (Lumix G9, Zuiko 2,8/40-150 + MC-14)
ff. ...
Freitag, 3. August 2018
Eine "ruppige" Paarung bei Europäischen Sumpfschildkröten [Captive]. Das Weibchen (Vordergrund) versucht, zum Luftholen an´s Ufer zu gelangen. Dabei wird es vom Männchen, das von Hornkraut bedeckt ist, nach hinten gewuchtet, mit Scheinbissen attackiert, damit es den Kopf einzieht, und anschließend unter Wasser gedrückt, um es quasi zu "fixieren". Tödliche Unfälle sind dabei nicht ausgeschlossen. Wichtig in Teichanlagen sind daher griffige Uferzonen.
Mittwoch, 1. August 2018
Symbole der Sonne
Sonnengereift
Seit Tagen liegen die Tagesttemperaturen bei 38,5°C, stellenweise über 40°C im Schatten. Vor Mitternacht kühlt es kaum unter 24°C ab = Tropennächte. Die Sonne strahlt unerbittlich auf Deutschland herab. Von kurzen, lokalen Gewitterschauern abgesehen, kein Regen in Sicht. Wahrscheinlich der trockenste und heißeste Sommer seit 2003. Bad Mergentheim stellte am 31.07.2018 mit 38,3°C den Hitzerekord für Baden-Württemberg auf.
Trockenzeiten:
Ampfer-Früchte vor letztem Getreidefeld
Kamille, Schachbrett, Getreide
Baumschwamm an einer alten Eiche
Efeu - Dürreopfer
Pervers und sinnlos: Trotz Feinstaubdiskussion - ein Staubbläser ohne Atemschutz vor dem Frankenstadion in Nürnberg
Kontrast:
Blaugrüne Prachtlibelle (C. virgo) am Vorbach
"Gefangen im Netz"
Mittwoch, 25. Juli 2018
Wieder mal an einem fränkischen Fischteich bei Rothenburg heute Vormittag:
Große Königslibelle (Anax imperator) -Weibchen bei der Eiablage an einem abgestorbenen Rohrkolben-Halm.
Immer wieder eine Schönheit mit "gläsernen" Schwingen: Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum)
Geschlechtsreifes Weibchen der Blutroten Heidelibelle (S. sanguineum)
Paarungsrad der Gemeinen Heidelibelle (Sympetrum vulgatum). Aufgrund dieser Seitenansicht kann sie aber nicht mit letzer Sicherheit von der sehr ähnlichen Großen Heidelibelle (S. striolatum) unterschieden werden, die ebenfalls den gelben Strich an den Beinen hat.
Am Freitag, 27. Juli bestand (leider im Zeitraum ziemlich greller Mittagssonne) die Möglichkeit, im Stadtgebiet von Nürnberg, an den Dutzendteich-Weihern, nach Libellen zu suchen. Eine große Anzahl von Heidelibellen waren eifrig beim Eierlegen in den feuchten Uferbereichen. Dabei sind die entsprechenden Flugaufnahmen fotografisch eine veritable Herausforderung.
Tandemflug der Gemeinen Heidelibelle (S. vulgatum). Die senkrecht abstehende Legescheide des Weibchens macht die Artbestimmung in diesem Falle eindeutig.
Die Fokussierung auf das Hinterleibsende des Weibchens zeigt bei genauem Hinsehen das (mit etwas Flüssigkeit) austretende Ei, welches zu Boden geworfen wird.
Das schnelle vertikale Wippen lässt sich oft nur durch Vorfokussieren auf den erwarteten Schärfepunkt und sehr kurze Belichtungszeiten erfassen. Die fast trockengefallenen, teils halbfeuchten Teichböden bieten ein geeignetes Substrat für die Eier.
Fast senkrecht scheint (!) das Paar in der Luft zu stehen, in Wahrheit ist es jedoch ein sehr kurzes Innehalten während schneller Bewegung.
Sollte ich erwähnen, dass heute innerhalb von drei, vier Stunden exakt 4320 Bilder entstanden (...), was bedeutet, dass die Ausschussquote bei kritischer Betrachtung doch sehr hoch ist?
Doch was ist das, dieser Vogel kommt mir bekannt vor, Montenegro lässt grüßen?!
Zu meinem Erstaunen konnte ich in Nähe des Kleinen Dutzendteiches einen Rallenreiher (Ardeola ralloides, m.) im Prachtkleid beobachten. "Beim Rückzug in die Brutgebiete im April und Mai fliegen einige Tiere weiter in nördliche Richtung bis in den Nordseeraum. (Siehe: Zugprolongation) So können Rallenreiher bis in den späten Sommer in Mitteleuropa beobachtet werden." (Aus Wikipedia). Theoretisch könnte es sich aber auch um einen "escape" aus menschlicher Haltung handeln.
Die Graugans tut bei der großen Hitze genau das Richtige: BADEN!
Reiherente (Aythya fuligula) mit halbwüchsigen Jungen
Am nächsten Tag bei einem Ausflug in die etwas kühleren Wälder in unserer Umgebung:
Russischer Bär, auch Spanische Flagge genannt, (Euplagia quadripunctaria), an den Blüten vom Wasserdost, im Moment an einigen geeigneten Stellen, auch an Buddleias, regelmäßig anzutreffen. V.a. im Flug leuchten die hinteren Flügel signalartig leuchtend orange.
Im Ruhezustand dagegen ergibt sich ein charakteristisches (somatolytisches) Strahlenmuster. Vielleicht wird die Aufmerksamkeit eines Vogels auf das hintere Körperende gelenkt? Das plötzliche Aufklappen dürfte potentielle Fressfeinde abschrecken.
Am Waldweiher:
Kopulierendes Paar des Kaisermantel-Falters. Viele Exemplare sind zur Zeit schon stark ramponiert. Am Ende zählt nur noch die Arterhaltung.
Weibliche Kreuzspinne (Araneus diadematus) lauert im Netz auf Beute, u.a. vorbeifliegende Kleinlibellen.
Diese kleine Spinne ist das zugehörige Männchen, welches das Weibchen permanent umwirbt, u.a. durch Vibrationssignale am Netzfaden.
Momentan an naturnahen Gewässern fast omnipräsent und ins Auge fallend: Blutrote Heidelibelle (S. sanguineum, m.)
Sich paarende Hufeisen-Azurjungfern (C. puella) auf einem Erlenzweig. Ihre Lebenserwartung beträgt ganze vier Wochen.
Zuhause noch der tägliche "Foto-Blick" auf die Schildkröten-Anlage:
Europäische Sumpfschildkröte beim Sonnen im Flachwasser. Um die Mittagszeit verlassen die meisten Individuen die derzeitigen extrem heißen Sonnenplätze und suchen das Wasser auf.
Studie der stets wachsamen West-Balkan-Bachschildkröte (Mauremys rivulata)
Unfreiwillige Kletterpartie in den Schwertlilien. (M.r.) . Von beiden Schildkröten-Arten erwarte ich demnächst Nachwuchs.
Weibchen der Blaugrünen Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) legt seine Eier am bemoosten Teichufer ab.