Montag, 4. April 2016
Teil I:
Montag, 4.04.: Endlich wieder draußen. Frühlingsmilde Temperaturen bei 19°C. Auf dem Weg zu einem kleinen, abgelegenen Stausee im Reutal:
Rote Pestwurz (Petasides hybridus) auf vernässter Wiese.
Schon von weitem ist das typische monotone öök...öök der Erdkröten (Bufo bufo) zu vernehmen. Ein erstes suchendes Männchen quert die schmale Schilfzone.
Gelblich-Ocker ist eine häufige Grundfärbung der Männchen...
...ebenso wie der grau-grünliche Grundton. Auffallend schon jetzt die schönen Augen. Da sollte man sich doch etwas näher heranrobben können.
Manche zeigen dieses herrliche Rot-Gold im Auge, mit teils samtschwarzen Pigmentanteilen. Zum Verlieben...
Mit ihren schwarzen Daumenschwielen versuchen die Männchen alles Erreichbare zu klammern.
Dieses Pärchen befindet sich in festem "Amplexus" (Klammerreflex). Das Weibchen, das ich für mich als "Goldkröte" benannte, zeigt ein auffallend helles Kupfergelb. Es hat wie fast alle noch nicht abgelaicht. Die Tiere scheinen erst wenige Tage am See zu sein.
Das gleiche Pärchen etwas später am Uferrand.
Ein weiteres Pärchen. Mit dem kurzen Makro-Objektiv (Lumix 2.8/30mm) bin ich nur noch ein paar Zentimeter von diesen juwelenartigen Augen entfernt. Vermeide hastige Bewegungen. Brennnesseln unter meinen Händen. Langsam rutsche ich bäuchlings ins Wasser. Das Ufer ist steil...
"Auf der Reckstange" - in dieser untypischen Haltung erinnert sie mich entfernt an die Knoblauchkröte. Nicht aber an deren Augen. Letztere hat ein "Katzenauge" mit schmal-senkrechter Pupille.
Hier mein heutiges TRAUMBILD:
"Vier-Augen-Lurch"
Währenddessen treibt der Südwind auf dem See langsam von rechts nach links ein seltsames, ballartiges Gebilde durch das Bild:
Auflösung: Drei Männchen umklammern das leopardenähnlich gefleckte Weibchen an verschiedenen Stellen, versuchen dabei, sich gegenseitig durch teils heftiges Strampeln mit den Hinterbeinen zu verdrängen. So wechseln immer wieder die Positionen, der Ball dreht sich, aber an die Luft kommt das Weibchen in diesen rund 30 Minuten nicht.
Restliche Bilder folgen.
Teil II:
Dienstag, den 5.04.2016: Standortwechsel.
Ein Zufluss des Aschbachsees (bei Herrenzimmern) wird seit einigen Jahren von mehreren Biberfamilien aufgestaut. Es entstehen neue schöne Flachwasserbereiche, ideal zum Ablaichen für Amphibien. Temperatur: 19°C, Himmel klar bis leicht bedeckt. Windstill. 12-15.00 Uhr.
Biberdamm
Benagte Erlen stehen bereits knietief im Wasser.
Der Schauplatz: Flachwasserzone mit Biberholz
Pärchen beim Laichakt
Laichschnüre der Erdkröte. Die erste Zellteilung hat bereits begonnen (Markierung).
Im Flachwasser wälzt sich ein merkwürdiges Knäuel: 16 (!) Männchen versuchen, das bedauernswerte Weibchen (rechts in Rückenlage) zu umklammern. Zufällig umklammerte Männchen stoßen Abwehrlaute aus.
Das Weibchen ist kaum noch zu erkennen.
Rechts unten ist es wieder mal für einen kurzen Moment lang zu sichten. Tatsächlich besteht die Gefahr, dass es ertrinkt, bei so viel Männchenüberschuss.
Weitere Bilder folgen.
Sonntag, 3. April 2016
Draußen tobt der Frühling, und der Speicherchip bleibt so gut wie leer: Grippe. Grade mal eine traurige Handvoll Bilder in knapp einer Woche - ab morgen gehts aber wieder langsam los. Versprochen.
Küchenschellen nach Regen: Sehr zart
Buschwindröschen (Anemone nemorosa) am Wasser
Blaustern (Scilla bifolia)
Samstag, 26. März 2016
und einen in jeder Beziehung bunten Start in den Frühling 2016!
Einer der beiden bronzenen Reiher am Langenburger Brunnen, die wohl an die seit Jahrhunderten im Jagsttal bestehenden Graureiherkolonien erinnern sollen.
Beim Spaziergang am Ostersamstag (26.03.) rund ums Langenburger Schloss finden wir erste Frühlingsblüher:
Gänseblümchen (zuletzt eigentlich ein "Ganzjahresblüher")
Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
Wald-Gelbstern (Gagea lutea)
"DURCHGEKÄMPFT" (Huflattich, Tussilago farfaro)
Montag, 21. März 2016
An der angrenzenden Hecke finden sich noch letzte zarte, verwilderte Schneeglöckchen...
...und Gänseblümchen, aus der Nähe betrachtet: Wunderhübsch
Küchenschellen (Pulsatilla vulgaris) blühen langsam auf, geschlossene, filzige Knospen überwiegen aber noch bei weitem. In Erwartung frühlingshaft warmer Ostertage werden sicher bald weitere Bilder hinzukommen.
"PELZ-GESTALTEN"
Perfekter SCHUTZ
Die Schatzkammer öffnet sich
Ein ästhetischer Traum
Sinnliche Perspektive - im Schoß der Blüte
Küchenschelle vor Kiefer (24.03.)
...
"Wie gemalt"
Detail vor untergehender Sonne, es ist fast dunkel.
Samstag, 19. März 2016
Bei sonnigem Wetter machte ich mich gestern mal wieder zur sog. "Vogelinsel" im Altmühlsee auf. Zunächst war es nicht einfach, interessante Aktionen zu finden. Ich beginne mit einer Art, die ich noch nie zuvor fotografiert hatte. Die Bilder sind eher dokumentarisch und unter recht ungünstigen Bedingungen entstanden, ich zeige sie dennoch:
Schwanzmeise (Aegithalos caudatus), schwarzköpfige Form
Mit von der Baumrinde abgezupften Moosen und ...
Flechtenteilchen für den Nestbau im Schnabel.
Kleine Flechten, Moosteilchen, Spinnweben oder Pflanzenwolle werden für den Nestbau eifrig gesammelt. Um den Menschen scheinen sie sich dabei nicht groß zu kümmern. Dennoch will ich mich in Nestnähe nicht zu lange aufhalten und begnüge mich daher mit eher mittelmäßigen Tele-Schnappschüssen aus rund 5-10 Metern Entfernung.
Die in einer Astgabel angelegte, wohl erst halbfertige Nestmulde: Die Spinnweben sollen alles zusammen halten. Die Tarnung erscheint perfekt. Am Ende wird das Gebilde birnenförmig aussehen und könnte dann leicht 15-25 cm Höhe erreichen, mit einem kleinen seitlichen Einschlupfloch.
Ringeltaube (Columba palumbus), leider meist im dichten Geäst: Die größte Taubenart Mitteleuropas mit rund 40 cm Körperlänge. Die bogenartigen Balzflüge waren den ganzen Nachmittag zu beobachten.
Die Balzhandlungen der Haubentaucher waren heute erst im Ansatz zu sehen.
Haubentaucher schüttelt sein Gefieder.
Verliebte Höckerschwäne machen so gut wie alles synchron...
...auch das Gründeln erfolgt parallel.
Graugans (Anser anser) sonnt sich. Brennweite 500 mm.
Auffliegende Graugans
Scheinbare Schilfdurchquerung
Die hübsche ROHRAMMER (Emberiza schoeniclus) in ihrem Habitat. Blaukehlchen dagegen suchte ich (noch) vergeblich.
Ein BISAM schwimmt eilig durch´s "Bild".
BISAM-PORTRAIT
Natürlich nicht das Werk des BISAMS, sondern des BIBERS, der seit vielen Jahren den See und die Altmühl umgestaltet, wo möglich.
Heute waren sehr viele arktische BLÄSSGÄNSE (Anser albifrons) als Wintergäste am See zu beobachten.
Gegen Abend lenkte ein mächtiges Brausen von breiten Schwingen meinen Blick nach oben...Eine Gruppe von 32 Höckerschwänen kam knapp über den hohen Weiden zur Insel eingeflogen. Der Abendsonne entgegen. Ein herrlicher Anblick.
Nach Osten abdrehend würden sie vielleicht zur Nacht den Großen Brombachsee ansteuern. Ein großer Keil von 26 und ein kleinerer von 6 Exemplaren ließ sich auf dem Foto leicht nachzählen. Sehr eindrucksvoll.
Ein malerischer Sonnenuntergang über der gemächlich fließenden Altmühl rundet gegen 18.00 Uhr den Tag ab.
Fast alle Bilder heute mit der EOS 7D MK II und dem 100-400 II - Telezoom.