Dienstag, 8. März 2016
An einem Zugang zum See fand ich unerwartet eine Reihe von auffälligen Leuchtrahmen mit stilisierten afrikanischen Figuren von Jagdsszenen mit Großtieren wie Nashorn, Elefant oder Giraffe. Erinnerte mich im Stil an Höhlenmalereien.
Ob sie zur Parkeinrichtung oder der Illumination gehören, weiß ich nicht. Jedenfalls stellten sich stimmungsvolle Bezüge zu den farbigen Hintergründen dar.
"In die Tiefe der Nacht"
"Steinzeitliche Jäger"
"Jagdgruppe vor Gelbholz"
"Savannenläufer"
"Giraffenjagd"
"Nashornjagd"
"Prinzip Mann, Prinzip Frau". Auch Picasso haben Ausdrucksstärke, geometrische Spannung und Reduktion dieser archaischen Kunstform angezogen.
Mit diesen schönen afrikanischen Motiven schließe ich die diesjährige Serie der "WINTERLICHTER" vom Luisenpark in Mannheim ab. Sicherlich für mich ein Höhepunkt des noch jungen Jahres. Falls im nächsten Jahr wieder präsentiert, würde ich mich ganz besonders über Schnee-Effekte freuen.
Danke noch einmal an den Lichtkünstler Wolfgang FLAMMERSFELD für seine Darstellungen, die in mir unendlich viele Inspirationen freisetzten.
Was es zwischenzeitlich im Februar sonst noch Zeigenswertes gab, findet sich bald im nächsten Blog. Im Übrigen deutet sich nun untrüglich das Frühlingserwachen an, was frische neue Naturmotive vielleicht schon kommende Woche verspricht. Schon finden sich die ersten Küchenschellen...
Samstag, 5. März 2016
Nach 18.00 Uhr wurde rasch dunkel, und so konnten die ersten "WINTERLICHTER" erforscht werden. Es macht Spaß, hier spielerisch die Abstraktionen und Momente herauszuarbeiten.
Die Serie wird über die nächsten Tage ausgebaut, bitte dann immer nach unten weiterscrollen, wo es weiter geht.
Neue Bilder auch heute, Dienstag den 8.03.2016, weiter unten.
"WÜRFEL-ROTATION Rot-Blau" (Kameraschwenk)
"WÜRFELSPIEL in GRÜN-ROT"
"KAPILLARSYSTEM des BAUMES"
"FILIGRANE VERÄSTELUNG" - ein sehr häufiges Prinzip im Bauplan der Natur und der Bionik.
"PHANTOM I" (Zauberwald)
"PHANTOM II" (aufkommender Rauch)
"PHANTOM III" (Waldbrand - kein Entkommen)
"PHANTOM IV" oder: "Der serielle Mann"
Die folgenden Stationen setzten bei mir Assoziationen frei, die an das Schicksal von Schwamm- und Perlentauchern in der Südsee erinnern und deren gefährliche, manchmal tödliche Arbeit, die ohne Sauerstoffgeräte in Tiefen von über 20 Metern vordringen, und das bis über 200 Mal am Tag:
"PERLENTAUCHER I - in den Korallengärten"
"PERLENTAUCHER II - anaerob, im Sog der goldenen Perle"
"PERLENTAUCHER III - Engel, Halluzination"
"PERLENTAUCHER IV - zirkulares DELIRIUM"
"PERLENTAUCHER V - DELIRIUM, verlangsamte Rotation"
"PERLENTAUCHER VI - Trachea-pulmonale Systeme" (Ich war seinerzeit ein großer Fan des Schweizer Surrealisten H.R. GIGER, 1940-2014, Szenen- und Kostümdesigner des Kinofilms "ALIEN")
"PERLENTAUCHER VII - psychedelisches DELIRIUM, Licht im Tunnel"
Nun wieder ein etwas harmloseres Vergnügen:
"Im NETZ der SPINNE - die Dokumentation"
"SCHATTEN vor der WAND"
"GRUPPE mit FOTOGRAF" (zurück bei den Trauerweiden und den Strahlern)
"FOTOGRAF im LICHT"
"Am ENDE verschwimmen die KONTUREN" (möglicherweise auf die heute nach rund 2500 Aufnahmen und 11 Stunden "Arbeit" etwas überstrapazierten Augen zurückzuführen?)
In Kürze möchte ich mit neuen Motiven im letzten Blog "LUISENPARK Teil IV " diese Themenserie abschließen. Ich hoffe, ihr haltet durch...
Mittwoch, 2. März 2016
Als die Sonne gegen 17.30 Uhr schon langsam verschwand, fand ich durch einen netten Hinweis von Parkbesuchern einen Baum, an dem zeitweise bis zu 17 Sittiche beim Herumturnen und Fressen waren. Das schwache Licht wurde durch die nahe Distanz von etwa 4-6 Metern etwas kompensiert. Glücklicherweise waren einige Tiere nun schon annähernd in der fotogeneren Augenhöhe, sodass es nicht nur "Bauchansichten" gab...
Es dürfte sich um die Knospen der Gemeinen Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) handeln, die offenbar eine Lieblingsnahrung darstellen. Mit einigen Verrenkungen gelangen sie an diese, entblättern sie oder beißen direkt die Knospen auf. Die klebrigen Hüllblätter und die weißlichen, watteartigen Schutzhärchen fallen zu Boden, der wie von großen Schneeflocken bedeckt scheint. Ich konnte genau beobachten, wie die schon angelegten Einzelblüten ziemlich gierig verzehrt wurden. Im Nachbarbaum saßen weitere 13 Tiere, und das "Große Fressen" dauerte mehr als 20 Minuten. Wahrlich ein Wunder -falls sich das Tag für Tag wiederholen sollte- wie sich die Kastanienbäume am Leben erhalten können.
In typischer Papageienmanier werden die Knospen äußerst geschickt mit den Zehen gehalten und zum Schnabel geführt. Letzterer dient natürlich auch als Kletterhilfe.
Das war schon ein besonderes Spektakel, bis bei einbrechender Dunkelheit die Sittiche schließlich laut kreischend ihre Schlafbäume aufsuchten und der Spuk ein Ende fand. Nun machte ich mich auf zu den "WINTERLICHTERN", die ihr in einem weiteren neuen Blog (Teil III) in Bälde finden werdet...Teil I der Papageien habe ich übrigens noch mit Aufnahmen an der Höhle ergänzt.
Zuvor noch eine eher kuriose Storchensequenz im Rückblick aus der Mittagszeit. Die Parkstörche haben sich ohne jede Scheu an die Besucher angepasst, und versuchen, hier bequeme "Beute" zu machen:
"Wie ich wohl an die Wurst komme..."
"Vielleicht gibt´s was in der Mülltonne"
Storchen-Portrait ganz nah zwischen den Parkbesuchern: "Immer noch auf der Suche"
Montag, 29. Februar 2016
Als ich am vergangenen Freitag Abend erfuhr, dass die Parkillumination "WINTERLICHTER" um eine Woche bis zum 29.02.2016 verlängert worden war, stellte ich meine Pläne spontan um und fuhr dann am Samstag den 27.02. ein zweites Mal nach Mannheim. Es sollte sich auch diesmal wirklich lohnen.
Zunächst Graureiher und Störche bei ihren Flugmanövern ablichtend, widmete ich mich gegen Abend intensiv den Halsbandsittichen und konnte für mich neue interessante Verhaltensweisen bei leidlich guter Freistellung festhalten.
"STORCH passiert den Fernmeldeturm - urbane Natur"
"GRAUREIHER-Flugbild"
Neue Weidenzweige werden zum Nest geschafft.
"Knapp über die Wipfel der Trauerweiden hinweg..."
"BALANCE"
"Neues Baumaterial wird schon sehnlichst erwartet..."
Nach einer kurzen Wanderung mit dem gut beladenen Beach Rolley samt 3 Stativen, 2 Kameras, mehreren Objektiven bis 500mm, Winterjacken, Verpflegung usw. fand ich "meine" Halsbandsittiche, deren schrille Rufe und pfeilschnellen Flugmanöver man den ganzen Tag im Park und den angrenzenden Stadtteilen vernehmen kann. Noch eine einigermaßen passende Perspektive zwischen den vielen Zweigen gesucht, und schon hatte ich im schönsten Abendlicht ein "einsames" Männchen im Sucher, mit dem die folgende kleine "Papageien-Geschichte" beginnen soll:
HALSBANDSITTICH (Psittacula krameri), Männchen
"Liebevolle Annäherungsversuche an das Weibchen durch zärtliches Kraulen"
Flügelstrecken und Schwanzspreizen des Weibchens als ritualisiertes Übersprungverhalten vor der Paarung. Links oben ein ebenso ritualisiertes betont hohes "SCHREITEN" des Männchens.
Die KOPULATION ist eingeleitet...
...
...und findet nach drei bis vier Minuten ein erfolgreiches Ende. (Der Schwanz des Weibchens zeigt nach oben, der des M. nach unten)
Nach der Paarung findet ein ebenfalls hoch ritualisiertes FÜTTERN durch das Männchen statt, was sicherlich zur Festigung der Paarbindung dient.
Eine knappe Stunde zuvor wurden intensiv die potentiellen Bruthöhlen in der Platane inspiziert:
Ein bequemer Platz für das Männchen zur Gefiederpflege. Darunter eine beliebte Höhle.
Schräg gegenüber begutachtet das Weibchen eine weitere Höhle.
Zwar stehen die farbenfrohen Sittiche als Höhlenbrüter in Konkurrenz zu Kleibern, Spechten, Meisen, doch liegt ihre Brutzeit früher, sodass die übrigen Höhlenbrüter duchaus noch ihre Chancen haben. Ein markanter Rückgang letzterer Arten wurde bisher nicht festgestellt.
....demnächst noch mehr zur Nahrungsaufnahme in einem neuen Extra-Blog.
Zur Nacht begab ich mich dann erwartungsvoll auf den Kurs der Illuminationen, und natürlich entdeckt man bei einem zweiten Besuch durchaus ganz andere Aspekte, die man in "neuem Licht" umzusetzen versucht. Ich glaube versprechen zu können, es wird sich lohnen, in den nächsten Tagen das Anwachsen dieses Blogs zu verfolgen. Für mich jedenfalls war es auch diesmal eine ganz zauberhafte Reise in die Welt der "naturbasierten" Magie, wie ich sie selten erlebt habe.
Ein nächtliches Übersichtsbild am See, genau bei den Trauerweiden, an denen die Reiher mit Zweigen tagsüber heranfliegen und bereits brüten, dabei sich offenbar wenig stören lassen, soll den Anfang machen:
"KASKADEN"...(wer genau hinsieht, erkennt die Graureiher-Horste, einen Kormoran, und am Boden die Gänse.)
....hier kommt noch einiges in einem eigenen, neuen Illuminations-Blog.
Mittwoch, 24. Februar 2016
Nach gefühlten Ewigkeiten heute endlich wieder mal ein erfüllter Fototag: Zwischen Creglingen und Rothenburg zeigte sich das Taubertal von fast vorfrühlingshafter Seite. Auch wenn die Temperaturen noch bei kühlen 4°C lagen.
Weiß-Blauer Himmel, wir sind in Bayern...
"SPIEGELUNG"
"Impression mit Gräsern I". Die Tauber ist von vergangenen Regentagen noch gut gefüllt.
"Impression mit Gräsern II"
Treibholz oder "RIESENINSEKT"
Fantasieanregend: "Die Flusskrebse erheben sich aus den Fluten und drohen mit ihren Scheren".
Interessanter Stammquerschnitt einer auf "Stock" gesetzten alten Weide.
Als die Sonne dann intensiver wurde, fand ich die nachfolgende Insektenansammlung mit teils lebhaftem Gekrabbel vor. Für Februar eher ungewöhnlich:
FEUERWANZEN. Fast ist man geneigt, die dekorative, maskenartige Zeichnung als "Gesicht" zu deuten.
Das obere Bild mit offener Blende 2.8 und geringer Schärfentiefe, das untere mit Blende 10. (Lumix GX8, Sigma Makro 2.8/150mm HSM für FT, Stativ). Was besser gefällt, ist wohl Geschmackssache.
Zur Biologie: Die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus) ist eine von zwei Arten, die in Mitteleuropa vorkommen. Oft wird diese Wanzenart fälschlich für einen Käfer gehalten. Die Tiere leben gesellig und häufig in großer Anzahl. Sie kommen besonders an sonnenbeschienenen Orten am Boden unter Linden vor. Die Tiere saugen u.a. an den herabfallenden Samen.
"COLLIER" (Gelbflechte)
Blühendes MOOS (Sporangien), im Hintergrund die Tauber
Moosblüte, Sonnenspiegel auf der Tauber
SCHNEEGLÖCKCHEN am Tauberufer wirken im Gegenlicht besonders zart.
Noch ein paar Inschriften, die mir auf der Rückfahrt auffielen:
Für diese "freundlichen" Hinweise sollte man wirklich sehr dankbar sein...
Weniger amüsant und vielleicht des Nachdenkens wert, ist dieser deftige Sinnspruch an einem Gebäude in Tauberzell.
Nicht ausblenden sollte man die jährlich Millionen unschuldiger Singvögel als Verkehrsopfer, hier leider eine hübsche Blaumeise auf der Straße, auch wenn das sicher nicht "schön" aussieht. Und: Nur der Tod hat Bestand. Alles andere vergeht.
Zum Abschluss eines reichen Tages wanderte ich aus dem so gerne beworbenen "Lieblichen Taubertal" hinauf zu den Windrädern und Stromleitungen, ein immer wieder faszinierender Gegenpol zur großartigen Natur. Auch diese "Errungenschaft" unserer Technik mitsamt ihren Konstrukteuren wird kaum eine Millisekunde in den ewigen Zeitläuften überdauern.