Samstag, 14. Mai 2016
Wieder ein Tag, an dem lange gehegte Träume wahr wurden: Dank der bewährten Pilotin Sandra vom "Aeronauten-Flugservice" konnte ich endlich die expressiv leuchtenden Rapsfelder, pure Geometrie, auf der Hohenloher Ebene zwischen Niederstetten und Rothenburg mit dem Gyrocopter überfliegen.
Die beiden "Hummeln" auf dem zivilen Flugplatzbereich in Niederstetten. Wir flogen mit dem grünen Tragschrauber. (Stefan steuert den roten). Rechts in der Türe das "Fotofenster. Meine Canon EOS 80D mit bildstabilisiertem 16-35 mm-Objektiv und flexiblem Schwenkmonitor (ganz wichtig) passte grade so hindurch. Meist musste eine Hand ja auch noch mit ins Freie...ganz schön zugig! Mit fester Zeiteinstellung auf 1/1250 sec und Blendenautomatik wurden die meisten Bilder durchweg scharf.
Trotz eher trüber Wetterverhältnisse und sporadischer Regenschauer gestartet, erwies sich das Wolkenspiel mit spotartigen Sonnenflecken in der Landschaft, als nahezu ideal für meine Vorstellungen (die "inneren Bilder").
Zuerst ein Panorama der östlichen HOHENLOHER EBENE ("Tauberfranken") im württembergisch-bayrischen Grenzgebiet. Im Hintergrund rechts ist die Stadt Rothenburg o.d.T. zu erahnen.
Diese Ansicht kam meinen Vorstellungen doch schon recht nahe und sagt ganz nebenbei einiges aus über das (Un-) Gleichgewicht zwischen Natur- und Kulturflächen.
"Patchwork I". Der Landwirt als Maler erzeugt mit mineralischem Volldünger unbewusst extrem satte Grüntöne. Das Wort "BAUERNMALEREI" bekommt eine ganz neue Bedeutung....
"Patchwork II"
"Patchwork III - präzise Grafik, Spurenbild"
"Patchwork IV - Grün-weiße Landebahnen" (für Außerirdische?)
"Patchwork V - Der Windpark von Weikersheim-Neubronn" (hier wurde wenigstens kein Wald zerstört!)
Der berühmt-berüchtigte KLOSTERWALD von Creglingen: Ein eklatantes Beispiel von Zerstörung eines nachweislich wertvollen Habitates von hoher Biodiversität ( Zitat von der HP der BI : Rettet den Klosterwald: "Die Habitate der dort zweifelsfrei festgestellten, auf allen Artenschutz-Listen stehenden und harte Genehmigungs-Hindernisse darstellenden seltenen Arten wie Wespenbussard, Schwarzstorch, Rotmilan und anderer Vogelarten sowie mehrerer Fledermaus-Arten und Amphibien sind weitgehend zerstört").
"Patchwork VI". Bei Creglingen-Freudenbach überwiegen noch die sandfarbenen Ansaatflächen. Geometrisch ein Highlight, finde ich. Wieder einmal fühle ich mich an Kompositionen des Grafikers M.C.Escher erinnert. Wer es nachsehen möchte: Das Bild heißt "Tag und Nacht".
"Patchwork VII"
Dies ist ein typisches tauberfränkisches Dorf mit eher noch kleinbäuerlicher Wirtschaftsweise. Leider können viele Höfe allenfalls noch im Nebenerwerb betrieben werden oder suchen sich Marktnischen.
....hier folgen in Kürze weitere Luftbilder
Wendepunkt im Osten war die mittelalterliche...
...Stadt Rothenburg ob der Tauber, mittelalterliches, vollständig erhaltenes Stadtbild mit durchgehender begehbarer Stadtmauer, diesmal nicht vom Ballon aus gesehen. Die aktive Motiv-Ansteuerung per Gyrocopter erwies sich heute als effektives "Werkzeug". Im Vordergrund Spitaltor und Reichsstadthalle. Blickrichtung aus Südost. Links schlängelt sich das obere Taubertal.
Aus der Vogelperspektive ist sogar das Schotterwerk an der westlichen Stadtgrenze eine willkommene Bereicherung für meine visuellen Ideen.
Restliche Bilder folgen.
Am Abend dieses schönen Flugtages gab es einen passenden "terrestrischen Sonnenuntergang":
Junger Walnußtrieb I, vor untergehender Sonne (EOS 7D II, EF 600 mm II) und Blattwerk. Das filmähnliche Korn wurde in der Nachbearbeitung bewusst verstärkt.
Junger Walnusstrieb II
"Sundown"
Freitag, 13. Mai 2016
Kurz vor Pfingsten kann ich endlich die versprochenen Nashornkäfer zeigen, die ich vor rund 14 Tagen hier am Wohnort beim Umsetzen eines stark verrotteten Komposthaufens zu sehen bekam. Er bestand überwiegend aus Pferdemist, Sägespänen und Leinstroh. Ein seltener Glücksfall! Ich konnte erreichen, dass der Kompost zur Hälfte mit immer noch ca. 1,5 m³ weiterhin bestehen bleibt.
Männnlicher Nashornkäfer ( Oryctes nasicornis) mit dem namensgebenden Horn und den drei Höckern am Halsschild. Das Horn wird bei Rivalenkämpfen der Männchen untereinander eingesetzt.
Portrait eines Männchens. Wunderschön die mahagoni-farbene Behaarung der Mundgegend und der Unterseite.
Frontal-Portrait des Männchens, schon eine urige Erscheinung.
Auf der Unterseite des Brustsegmentes sind parasitierende Milben zu erkennen. Die Schienen der drei Beinpaare sind als kräftige Grabwerkzeuge verbreitert. Die Krallen verhaken sich extrem stark an Untergrund oder Hand.
Das hornlose Weibchen beim Überkriechen von Totholz.
Neben rund dreißig Käfern (Körperlänge bei rund 30mm) fanden sich ca. 60 Engerlinge (typische Blatthornkäfer-Larven, ähnlich dem Maikäfer, jedoch viel größer). Die 70-90 mm langen Larven wogen durchschnittlich 10 Gramm.
Im hinteren Abschnitt befinden sich, dunkel durchscheinend, die mächtigen Gärkammern, wo symbiotische Bakterien die Zellulose zersetzen.
Die drei kleinen Larven sind die des Rosenkäfers (s. weiter unten)
An den Körperseiten sind die Atemöffnungen als dunkle Punkte zu erkennen.
Dazwischen fanden wir Imagines und Larven des Goldglänzenden Rosenkäfers (Cetonia aurata).
Goldglänzender Rosenkäfer mit Engerling
Mittwoch, 11. Mai 2016
Am vergangenen Sonntag und auch heute suchte ich mal wieder das Tauberwehr auf, besser gesagt: "alltägliche Wasservögel in Aktion."
"Ein Auge riskiert..." (Reiherente, M.)
"Bequeme Seitenlage"
"Glasperlenspiel"
Selbst Haussperlinge fangen über der Wasseroberfläche, teilweise im Schwirrflug, sehr geschickt frisch geschlüpfte Eintagsfliegen ("Maifliegen") ab. Leider gelang mir von der Flug-Aktion noch kein Bild. Irgendwo warten sicherlich hungrige Junge.
Ihrerseits warten in den benachbarten Kleingärten schon die kleinen Tiger, lüstern-düster und gut versteckt...
oder unverschämt weiß-rot leuchtend und offensichtlich, auf unaufmerksame Momente der Spatzen. Fressen und gefressen werden, das ewige Motto des Lebens.
"Landeanflug"
"Bereit zur Wasserung"
Erpel im Landeanflug und laut rufend
"Die Wasserung"
"Splish-Splash mit Zuschauer"
"Dynamisches Baden"
Mittwoch, 4. Mai 2016
Das abgebildete Zuchtpaar ist nun in gute Hände abgegeben worden. Viel Freude den neuen Besitzern!
Das Männchen.
Das Weibchen.
Noch ein weiteres Haustier von uns (aber niemals abzugeben...):
"Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Mütter...
...aber warum bin ich heute nur sooo müde? Hundstage am Muttertag?"
(EOS 1DX, EF 2.8/300 II, ISO 3200, 1/320 sec, f16)
Freitag, 29. April 2016
Heute bei recht guten Wetter- und Lichtbedingungen war ich erneut in der Wagbachniederung.
In der Nähe des Parkplatzes auf dem Gelände der früheren Zuckerfabrik, deren Abwässer einst die Absetzteiche bildeten, findet sich die Eremitage in Waghäusel, ein durch Damian Hugo Philipp von Schönborn ab 1724 errichtetes barockes Jagd- und Lustschloss:
Die Eremitage ist vom Land Baden-Württemberg aufgekauft worden und wird weiterhin saniert.
Von der Zuckerfabrik sieht man weithin hauptsächlich die markanten Silotürme. Die Zuckerfabrik wurde 1995 nach 158 Jahren stillgelegt. Geblieben sind die Klärteiche als bedeutendes Vogelschutzgebiet.
Nun geht es ins Gebiet:"Mit Kanonen schießt man auf Reiher..."
Neben Flugaufnahmen gab es auch heute wieder Kopulationen der Reiher, viele andere Wasservögel und Nutrias. Fast alle Reiher sitzen momentan auf Gelegen, sodass es nicht mehr ganz so viele Aktionen gab.
Purpurreiher (Ardea purpurea) beim Nestanflug. (7D MK II, EF 4/600mm IS II, 1.4x TK III, leichter Crop, Stativ. ISO 250, f8.0, 1/1250 sec, + 1/3)
...laut krächzend
"Punktlandung" am Nest mit entsprechender Begrüßung. Bei genauem Hinsehen sieht man türkisfarbene Eier in der Nestmulde.
Die Paarung der Purpurreiher: Ein echter "Höhepunkt" dieser Großvögel
Gleich fliegt das Männchen ab.
Ein wunderschön gefärbter, fast subtropisch anmutender Reiher vor den Schilfbulten
"Spitzen-Ballett"
Temperamentvolle Begrüßung. Zu beachten die "Reiherfedern" an Nacken und Hals. Früher als Hutschmuck ein Grund für fast vollständige Ausrottung. Heute unvorstellbar.
Graugans-Formation, in mir wecken sie Fernweh...
Im ganzen Gebiet, wie überhaupt am Oberrhein um Karlsruhe gibt es größere Nutria-Populationen (Myocastor coypus, Biberratte, Sumpfbiber), ursprünglich in Südamerika beheimatet, heute vielfach in Europa eingebürgert. Die Nutria erreicht eine Körperlänge von bis zu 65 cm und wiegt erwachsen zwischen acht und zehn Kilogramm. Ihr runder, schuppenbedeckter, kaum behaarter Schwanz hat zudem eine Länge von etwa 30 bis 45 Zentimetern. Die Tiere erreichen damit fast dieselbe Körpergröße wie ein Biber. Viel kleiner ist die Bisamratte, die von den Nutrias, die große Mengen Grünzeug vertilgen, verdrängt werden. Auf dem Bild erahnt man die orange-gelben Schneidezähne.
Nutrias sind in Waghäusel wenig scheu und laufen teils zwischen den Besuchern umher. Jährlich werden bis zu drei Würfe produziert. Kalte Winter bekommen ihnen herkunftsgemäß weniger gut und limitieren ihre Anzahl.
Mehr aus Waghäusel in Bälde. Als nächstes folgen seltene heimische Großinsekten.