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  • Ringelnatter

    Samstag, 9. Juli 2016

    Gestern konnte ich eine kleine ca. 26cm lange Ringelnatter (Natrix natrix), vermutlich einjährig, bei der Pirsch beobachten. Nachdem das Züngeln, Witterung aufnehmend, immer häufiger wurde, stieß sie plötzlich zu - leider unter den Seerosenblättern. Ein kurzes Verwinden des Körpers, um sich und den Fisch festzuhalten, wobei die regenbogenfarbig glänzende, gewürfelte Unterseite sichtbar wird, und sie verschwindet mit dem Moderlieschen im Dickicht der Blätter.

    Vielleicht gelingt mir noch einmal eine besser positionierte Jagdszene...

    Kurios: In der Panik auf ein Seerosenblatt gesprungen, ein anderes Moderlieschen (Leucaspius delineatus). Erst nach einigen verzweifelten Sprüngen kann es seinem "Mini-Aquarium" entkommen.

    Paarungsrad der Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella). Aufgenommen mit "Makro-Ersatz" EF 100-400 Zoom II bei 400mm an der Eos 5DS R. Ausschnitt.

    Männliche Plattbauchlibelle (Libellula depressa)

    Und etwas Rotes zum Abend fand sich heute doch noch: Fruchtender Hirschholunder (Sambucus racemosa) - Surrogat für einen Sonnenuntergang...

  • Abstraktionen am Tümpel

    Freitag, 8. Juli 2016

    Eigentlich wollte ich gestern an einem Waldtümpel im Hohenlohischen Libellen und Ähnliches fotografieren. Nach einiger Zeit packte mich dann die Lust am kreativen Experimentieren: Schärfe, Unschärfe, Licht, Schatten, Reflexe, Assoziationen...

    Noch ganz realistisch: Ein schönes Sammelsurium von Pflanzenteilen. Ästhetik im Chaos.

    Schilfgras I

    Schilfgras II: Blattnerven, Detailstudie bei geringstmöglicher Schärfentiefe

    Florale Fantasien

    Schattenspiele mit Reflexen, vermoderndes Blatt.

    Blattwerk, Reflexe, leicht kubistisch

    Ohne Titel I

    Ohne Titel II

    Ohne Titel III

    Ohne Titel IV oder: "Die Maske"

    Alle Bilder ohne wesentliche Nachbearbeitung. Technik: Lumix GX8, Sigma Makro 2.8/150 mm FT. Stativ.

    Und heute Abend ein stimmungsvoller Sonnenuntergang

  • "Blühende Steinriegel"

    Mittwoch, 6. Juli 2016

    Auch wenn die Steinriegel, auch als Lesesteinmauern bezeichnet, an sich natürlich nicht blühen können, fanden sich heute im abendlichen Gegenlicht doch einige überraschend farbige Akzente, und das nur grade mal zwei Kilometer "ab Haustüre":

    Flächige, leicht rosa leuchtende blühende Bestände des Weißen Mauerpfeffer (Sedum album) fallen sofort ins Auge. In der Mitte rechts auch der Storchschnabel. Im Anschluß Streuobstwiesen (v.a. Apfel, Birne, Kirsche).

    Weißer Mauerpfeffer, flechtenbewachsene Muschelkalksteine. Schon vor rund 200 Jahren begann man, die ausgelesenen Steinbrocken als Mauern, besser: Riegel, aufzuschichten. Naturgeschützt bieten sie heute einer Reihe von wärmeliebenden, teils konkurrenzschwachen Arten Lebensraum.

    Blühende Haus-Dachwurz (Sempervivum tectorum)

    Stark verbreitet und besonders im Detail einen starken Farbakzent setzt der Stinkende Storchschnabel (Geranium robertianum, auch Ruprechtskraut). Mir jedenfalls ist der Geruch ziemlich unangenehm. Die roten Lichtschutzpigmente stellen nicht etwa den Beginn einer Herbstfärbung dar, sondern wirken als Sonnenschutz. An schattigem Standort sind die Blätter m.o.w. grün und deutlich größer.

    Storchschnabel-Impression, gegen das Himmelslicht aufgenommen.

    Komposition: Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)

    Klatschmohnblüte zwischen blau blühendem Natternkopf, Nektar sammelnde Hummel

    Schachbrettfalter (Melanargea galathea) in Schlafstellung an einer Skabiose

    Und dieses üppige Farbwunder stellt keinen Bernstein, aber doch etwas Ähnliches dar: Ein blutender, harzender alter Kirschbaum sondert diese skurrilen Figuren ab, die mir sofort ins Auge stechen. Ich fühle mich an urzeitliche Gliederfüssler erinnert, etwa an Meeresasseln. Ins Gegenlicht gerückt offenbaren sie Farbintensitäten, die an Gold und Honigsorten erinnern. (GX8, Lumix 2.8/30mm Makro)

    Orangeroter Sonnenball hinter abgeblühtem Klatschmohn und dem dekorativ-seltenen, steinriegeltypischen Wimper-Perlgras (Melica ciliata, Bildmitte)

  • Poesie der Blumenwiesen

    Sonntag, 3. Juli 2016

    An den Hängen des Vorbach- und Taubertales stehen die Blumenwiesen in reichhaltiger Blüte. Ein Versuch, die zerbrechliche Zartheit in Bildern zu erfassen:

    Wiesen-Storchschnabel (Geum pratense): Blüten und namensgebende Fruchtstände

    Die Blüten werden derzeit massenhaft von Schwebefliegen besucht

    Klatschmohn (Papaver rhoeas) und Käfer

    Klatschmohn mit Samenkapseln

    Glockenblume

    Rostfarbener Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus) auf Wiesenkerbel

     

  • Gartenrundgang: Krabbenspinne, Schildkröten

    Donnerstag, 23. Juni 2016

    Back again! Meine Belastbarkeit ist für die nächsten Tage noch leicht eingeschränkt, und so beginne ich mit einem "unbeschwerten" "kleinen" Makro-Spaziergang durch das Gartenreich.

    Dieser Blog wurde am Montag, den 27.06. mit Bildern vom Gelege endgültig abgeschlossen.

    Wilder Mohn

    Auf der Rosenblüte lauert seit Tagen die Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia, Weibchen). Die Beute von Misumena vatia besteht aus blütenbesuchenden Insekten aller Art, z. B. Schwebfliegen, Bienen, Wespen, Schmetterlingen oder kleineren Käfern. Diese sind oft um ein Mehrfaches größer als die Spinne. Diese ergreift ihre Beute blitzschnell mit den beiden kräftigen und stark vergrößerten Vorderbeinpaaren und tötet sie meist durch einen offensichtlich sehr schnell wirkenden Biss in den Hinterhals.(aus Wikipedia)

    Misumena vatia mit erbeuteter Schwebfliege, welche nun ausgesaugt wird.

    Die Honigbiene vom Vortag wurde als leere Hülle fallengelassen. Bisher wurden jeden Tag 2-4 neue Insekten erbeutet. Regelmäßig werden die ausgesaugten Insekten am Blütenrand "entsorgt", d.h. fallengelassen, danach kehrt das rund 10mm lange Weibchen rasch zurück in die Lauerposition und ist sofort wieder fangbereit.

    Auch heute, 23.06., spielen sich neue "Dramen" in der Rosenblüte ab: Erneut hat es eine Schwebefliege erwischt.

    Und am Abend ist der Hunger noch immer nicht gestillt: Beute Nr.4, eine Schmeißfliege, wird ausgesaugt, nachdem verflüssigende Enzyme injiziert wurden.

    Nach einer weiteren Schwebefliege am Morgen wird eine Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) erbeutet:

    Detailansicht. Danach verschwindet die Spinne erstmals in den Schattenbereich unter der Blüte. Wir haben 35°C im Schatten.

    Gemeine Streckerspinne (Tetragnatha extensa) frisst weibliche Azurjungfer.

    Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula) als Seiltänzerin.

    Bei den Schildkröten-Teichen geht der Rundgang weiter. Vorangestellt sei aber die bezaubernde Königin der Wasserwelt, die Weiße Seerose:

    Seerosenteich nach dem Regenschauer. Hier habe ich letztes Jahr ein neues Experiment gestartet: Naturaufzucht.

    Ende August 2015 setzte ich erstmals eine Gruppe frisch geschlüpfter Eur. Sumpfschildkröten in diesem naturnahen, stark bewachsenen Teich in meiner Anlage aus. Seit 1983 züchte ich nun diese Art. Bisher wurden die Jungtiere rund drei Jahre unter kontrollierten Bedingungen bis zur Größe von rund 7-8 cm Panzerlänge aufgezogen und dann erst in die Freilandanlage verbracht. Nach dem Winterhalbjahr konnte ich vor einigen Tagen erfreulicherweise bereits vier der freigesetzten Jungtiere quicklebendig wiederentdecken. Das Bild entstand aus 3,5m Entfernung. Die Jungtiere mit ihren kaum 30mm Panzerlänge sind naturgemäß sehr scheu geworden. Glücklicherweise wurde der Reiher seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Aber auch Elstern und selbst Amseln könnten anfangs gefährlich werden.

    So werde ich die Aktion 2016 wohl ermutigt weiterführen.

    Ein aktuelles Bild vom 21.Juni 2016, 20.41 Uhr vom benachbarten großen Teich der Erwachsenen-Zuchtgruppe: Weibchen hebt mit den Hinterbeinen eine Legegrube aus (rund 10cm tief, ca. 8 cm breit), nachdem sie die feste Erde mit Wasser aus den Analblasen ordentlich aufgeweicht hat. Das Gelege ist gegen 22.00 Uhr vollständig und umfasst 11 Eier. Anschließend wird die Grube sorgfältig mit Erde zugefüllt, und das Tier begibt sich bei Dunkelheit wieder ins Wasser. Eine HD-Filmdokumentation wurde erstellt. Zeitgleich legt ein weiteres Weibchen.

    Eröffnete Eigrube mit Blick auf das frische Gelege (E.o.o., 27.06.2016)

    Das Gelege wird vorsichtig ausgegraben, markiert und in den Inkubator verbracht. Die Legesaison ist für 2016 nahezu vorbei.

    Erwachsenes Zuchtweibchen von Emys orbicularis hellenica (Balkan-Unterart). Spiegelung.

    Vierjähriges Jungtier von Emys o. hellenica (Balkan-Unterart) beim Sonnen

    Ein anderes, besonders schön gezeichnetes Weibchen (E.o.hellenica) beim Sonnenbad: Heute, 23.06.2016, 11.30 Uhr am Vormittag.

    Männchen der mitteleuropäischen Nominatform (Emys o. orbicularis), erkennbar an der rotbraunen Iris. Bild von heute, 23.06.2016.

    Balkan-Bachschildkröte (Mauremys rivulata) wendet beim Sonnen schlangenähnlich ihren biegsamen Hals.

    Balkan-Bachschildkröte: Perfekte Tarnung...Von dieser eleganten Art halte ich ganzjährig eine Gruppe von 7 Nachzucht-Exemplaren im Teich, bis eines Tages hoffentlich die Geschlechtsreife eintritt und die erhoffte Nachzucht erfolgen kann. In Deutschland wird die Art nur recht selten im Freiland gehalten. Bereits als 16-jähriger pflegte ich diese Art, in den 1990er-Jahren glückte mir zweimal die Nachzucht. 2010 startete ich einen Neubeginn mit legalen Jungtieren. Neben der Zucht ist mein Ziel, klimatisch optimal angepasste Tiere heranzuziehen. Bisher ist das erstaunlich gut gelungen. Unsere sonnenexponierte, milde Weinberglage dürfte dabei entscheidend sein. Auch die übrigen Haltungsparameter dürften stimmen. Die Tiere wachsen gut und die Panzer sind fest und arttypisch gewachsen. Krankheiten kennen sie nicht. Mit den Emys harmonieren sie wie in weiten Teilen des Balkans und der Türkei völlig reibungslos.

    Ein herzhaftes Gähnen (M.r.)

    Adulte Sumpfschildkröte (E.o.o., m., li.) und subadulte Bachschildkröte (M.r., w., re.) beim vereinten abendlichen Sonnenbad. Alle weiteren (außereuropäischen) Arten habe ich nicht mehr in der Haltung, weil ich mich nur noch auf o.g. konzentrieren möchte.

    Szenen wie diese von solchen gemischten Populationen habe ich auf vielen Reisen seit 1971 im früheren Jugoslawien und der Türkei studieren können, bei allerdings größerer Fluchtdistanz. Leider schreitet die Zerstörung der Lebensräume und damit die Auslöschung der Schildkröten dramatisch voran.

    Über meine Breitrandschildkröten (Testudo marginata) möchte ich gesondert berichten. Demnächst startet ein neuer Blog mit kreativen Wiesenblumen-Impressionen.

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