Sonntag, 3. Juli 2016
An den Hängen des Vorbach- und Taubertales stehen die Blumenwiesen in reichhaltiger Blüte. Ein Versuch, die zerbrechliche Zartheit in Bildern zu erfassen:
Wiesen-Storchschnabel (Geum pratense): Blüten und namensgebende Fruchtstände
Die Blüten werden derzeit massenhaft von Schwebefliegen besucht
Klatschmohn (Papaver rhoeas) und Käfer
Klatschmohn mit Samenkapseln
Glockenblume
Rostfarbener Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus) auf Wiesenkerbel
Donnerstag, 23. Juni 2016
Back again! Meine Belastbarkeit ist für die nächsten Tage noch leicht eingeschränkt, und so beginne ich mit einem "unbeschwerten" "kleinen" Makro-Spaziergang durch das Gartenreich.
Dieser Blog wurde am Montag, den 27.06. mit Bildern vom Gelege endgültig abgeschlossen.
Wilder Mohn
Auf der Rosenblüte lauert seit Tagen die Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia, Weibchen). Die Beute von Misumena vatia besteht aus blütenbesuchenden Insekten aller Art, z. B. Schwebfliegen, Bienen, Wespen, Schmetterlingen oder kleineren Käfern. Diese sind oft um ein Mehrfaches größer als die Spinne. Diese ergreift ihre Beute blitzschnell mit den beiden kräftigen und stark vergrößerten Vorderbeinpaaren und tötet sie meist durch einen offensichtlich sehr schnell wirkenden Biss in den Hinterhals.(aus Wikipedia)
Misumena vatia mit erbeuteter Schwebfliege, welche nun ausgesaugt wird.
Die Honigbiene vom Vortag wurde als leere Hülle fallengelassen. Bisher wurden jeden Tag 2-4 neue Insekten erbeutet. Regelmäßig werden die ausgesaugten Insekten am Blütenrand "entsorgt", d.h. fallengelassen, danach kehrt das rund 10mm lange Weibchen rasch zurück in die Lauerposition und ist sofort wieder fangbereit.
Auch heute, 23.06., spielen sich neue "Dramen" in der Rosenblüte ab: Erneut hat es eine Schwebefliege erwischt.
Und am Abend ist der Hunger noch immer nicht gestillt: Beute Nr.4, eine Schmeißfliege, wird ausgesaugt, nachdem verflüssigende Enzyme injiziert wurden.
Nach einer weiteren Schwebefliege am Morgen wird eine Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) erbeutet:
Detailansicht. Danach verschwindet die Spinne erstmals in den Schattenbereich unter der Blüte. Wir haben 35°C im Schatten.
Gemeine Streckerspinne (Tetragnatha extensa) frisst weibliche Azurjungfer.
Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula) als Seiltänzerin.
Bei den Schildkröten-Teichen geht der Rundgang weiter. Vorangestellt sei aber die bezaubernde Königin der Wasserwelt, die Weiße Seerose:
Seerosenteich nach dem Regenschauer. Hier habe ich letztes Jahr ein neues Experiment gestartet: Naturaufzucht.
Ende August 2015 setzte ich erstmals eine Gruppe frisch geschlüpfter Eur. Sumpfschildkröten in diesem naturnahen, stark bewachsenen Teich in meiner Anlage aus. Seit 1983 züchte ich nun diese Art. Bisher wurden die Jungtiere rund drei Jahre unter kontrollierten Bedingungen bis zur Größe von rund 7-8 cm Panzerlänge aufgezogen und dann erst in die Freilandanlage verbracht. Nach dem Winterhalbjahr konnte ich vor einigen Tagen erfreulicherweise bereits vier der freigesetzten Jungtiere quicklebendig wiederentdecken. Das Bild entstand aus 3,5m Entfernung. Die Jungtiere mit ihren kaum 30mm Panzerlänge sind naturgemäß sehr scheu geworden. Glücklicherweise wurde der Reiher seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Aber auch Elstern und selbst Amseln könnten anfangs gefährlich werden.
So werde ich die Aktion 2016 wohl ermutigt weiterführen.
Ein aktuelles Bild vom 21.Juni 2016, 20.41 Uhr vom benachbarten großen Teich der Erwachsenen-Zuchtgruppe: Weibchen hebt mit den Hinterbeinen eine Legegrube aus (rund 10cm tief, ca. 8 cm breit), nachdem sie die feste Erde mit Wasser aus den Analblasen ordentlich aufgeweicht hat. Das Gelege ist gegen 22.00 Uhr vollständig und umfasst 11 Eier. Anschließend wird die Grube sorgfältig mit Erde zugefüllt, und das Tier begibt sich bei Dunkelheit wieder ins Wasser. Eine HD-Filmdokumentation wurde erstellt. Zeitgleich legt ein weiteres Weibchen.
Eröffnete Eigrube mit Blick auf das frische Gelege (E.o.o., 27.06.2016)
Das Gelege wird vorsichtig ausgegraben, markiert und in den Inkubator verbracht. Die Legesaison ist für 2016 nahezu vorbei.
Erwachsenes Zuchtweibchen von Emys orbicularis hellenica (Balkan-Unterart). Spiegelung.
Vierjähriges Jungtier von Emys o. hellenica (Balkan-Unterart) beim Sonnen
Ein anderes, besonders schön gezeichnetes Weibchen (E.o.hellenica) beim Sonnenbad: Heute, 23.06.2016, 11.30 Uhr am Vormittag.
Männchen der mitteleuropäischen Nominatform (Emys o. orbicularis), erkennbar an der rotbraunen Iris. Bild von heute, 23.06.2016.
Balkan-Bachschildkröte (Mauremys rivulata) wendet beim Sonnen schlangenähnlich ihren biegsamen Hals.
Balkan-Bachschildkröte: Perfekte Tarnung...Von dieser eleganten Art halte ich ganzjährig eine Gruppe von 7 Nachzucht-Exemplaren im Teich, bis eines Tages hoffentlich die Geschlechtsreife eintritt und die erhoffte Nachzucht erfolgen kann. In Deutschland wird die Art nur recht selten im Freiland gehalten. Bereits als 16-jähriger pflegte ich diese Art, in den 1990er-Jahren glückte mir zweimal die Nachzucht. 2010 startete ich einen Neubeginn mit legalen Jungtieren. Neben der Zucht ist mein Ziel, klimatisch optimal angepasste Tiere heranzuziehen. Bisher ist das erstaunlich gut gelungen. Unsere sonnenexponierte, milde Weinberglage dürfte dabei entscheidend sein. Auch die übrigen Haltungsparameter dürften stimmen. Die Tiere wachsen gut und die Panzer sind fest und arttypisch gewachsen. Krankheiten kennen sie nicht. Mit den Emys harmonieren sie wie in weiten Teilen des Balkans und der Türkei völlig reibungslos.
Ein herzhaftes Gähnen (M.r.)
Adulte Sumpfschildkröte (E.o.o., m., li.) und subadulte Bachschildkröte (M.r., w., re.) beim vereinten abendlichen Sonnenbad. Alle weiteren (außereuropäischen) Arten habe ich nicht mehr in der Haltung, weil ich mich nur noch auf o.g. konzentrieren möchte.
Szenen wie diese von solchen gemischten Populationen habe ich auf vielen Reisen seit 1971 im früheren Jugoslawien und der Türkei studieren können, bei allerdings größerer Fluchtdistanz. Leider schreitet die Zerstörung der Lebensräume und damit die Auslöschung der Schildkröten dramatisch voran.
Über meine Breitrandschildkröten (Testudo marginata) möchte ich gesondert berichten. Demnächst startet ein neuer Blog mit kreativen Wiesenblumen-Impressionen.
Samstag, 11. Juni 2016
22. Mai - 25 September 2016, 9. SkulpturenSCHAU! - Stadt Weikersheim
Rainer Kurka ist Aussteller der diesjährigen SkulpturenSCHAU! in Weikersheim. Von Mai bis September werden die Straßen und Plätzen der Altstadt mit Figuren aus Terrakotta und Bronze belebt.
Rainer Kurka
(* 1974 in Erlangen) ist ein deutscher Bildhauer.
Biografisches
Rainer Kurka lernte noch als Schüler Steinbildhauerei bei Reinhard Klesse in Bamberg. 1994 bis 2002 studierte er Architektur an der TU Darmstadt mit Schwerpunkt Plastisches Gestalten (Floriano Bodini, Ariel Auslender) und erwarb 2002 sein Diplom. 2003 bis 2008 war er Künstlerischer Mitarbeiter am Fachgebiet Plastisches Gestalten der TU Darmstadt bei Auslender, der als sein akademischer Lehrer bezeichnet werden kann. Parallel hatte Kurka Lehraufträge am Fachbereich Gestaltung der FH Wiesbaden. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Werk
Das künstlerische Interesse Kurkas gilt der menschlichen Figur, die er in Ton und Bronze darstellt. Das Menschenbild behandelt er in verschiedenen Stufen: in kleinen, glasierten Terrakotta-Statuen spielt er künstlerische Fragen als Fingerübungen durch. Die kleinen Bronzen wie „Begegnung“ (2005) stellen Mann und Frau als Typen gegenüber und erproben die raumbildende Kraft von Figur und architektonischen Elementen. Die lebensgroßen, farbig gefassten Terrakotta-Statuen schließlich stellen Menschen als Person mit Charakter und Seele dar („Toxic!“, 2008).
„Kurka gelingt es, über die wie selbstverständlich vorgeführte Zuständlichkeit hinauszugehen und den Figuren eine Aura zu verleihen, die den Betrachter fesselt. ... Die Frage nach der Identität des modernen Subjekts gehört zu den wichtigsten Themen, die seine Kunst verhandelt. Kurka versucht, das Lebensgefühl der heute jungen Generation mit klassischen Mitteln in zeitloser Form zu verkörpern“(Quelle: Wikipedia)
Ich finde die Skulpturen von RAINER KURKA sehr sehenswert. Weikersheim ist ein Nachbarort von uns. Bei Gelegenheit werde ich versuchen, noch einige besondere Ansichten anzufügen.
Liebe Besucher meiner Seite, für etwa eine Woche kann ich aus gesundheitlichen Gründen die Seite leider nicht weiter pflegen. Ich würde mich freuen, euch danach wieder begrüßen zu können und die gewohnte Vielfalt aufrecht zu erhalten, auch wenn die Telefotografie eine Zeit lang ruhen muss. Vielleicht "trösten" sich manche mit der Fußball-EM...
Herzlichen Gruß und bis bald,
Wolfgang Hemmer
P.S.: Endlich wieder was los in Weikersheim...
Samstag, 4. Juni 2016
"Toskanisches" Mohnfeld in Mittelfranken
Mohnblumen-"Tapete"
"Mohngräser" in Blüte
Mohn und Gräser - die grüne Farbe wurde nachträglich etwas entsättigt.
Mittwoch, 1. Juni 2016
Teil I: Am KOCHER
Nach den schweren Unwettern vom 29.05. 2016 speziell in Baden-Württemberg mit Schwerpunkt Hohenlohe zeige ich einige Bilder aus der Altstadt des 15.000-Einwohnerstädtchens Künzelsau am Kocher vom Montag Mittag, 30.05.2016, bei einem Gang durch die zentrale Hauptstraße.
Die Aufräumungsarbeiten waren in vollem Gange. Der Künsbach, teilweise verdohlt, hat hier unfassbare Wassermassen mit Schlamm, Geröll, Baumstämmen in kürzester Zeit herangeführt, wodurch die gesamte Kanalisation verstopft wurde und das Material über Straßen, in Wohnhäuser und Geschäfte gedrückt wurde. Das gesamte Ausmaß, speziell auch im benachbarten BRAUNSBACH am Kocher, wurde in den Medien ausführlich dargestellt. Auf besonders intensive Perspektiven oder Bildkorrekturen angesichts des Leides der Menschen habe ich verzichtet.
Da es sich um eine Naturkatastrophe, teils menschengemacht, handelt, ist die Darstellung in einem Blog für Naturfotografie m.E. vertretbar:
"Mensch und Natur, Demut"
Vor düsterschwerem Gewölk: Plastik an der Kocherbrücke von Heinrich Brummack: "Goldener Baum der Verführung" (2001)
Zurück an der Kocherbrücke.
Neben der Auswirkungen der Naturgewalt des Wassers hat mich nachhaltig die geradezu unerschütterliche Ruhe und Tatkraft der Hohenloher bei den Aufräumarbeiten beeindruckt. Solidarität über alles. So werden sie es gewiss schaffen, trotz aller Schäden, wieder ein schönes, l(i)ebenswertes Stadtbild herzustellen.
In Kürze die Fortsetzung der Reportage mit einem Besuch der Jagsttal-Auen am gleichen Tag. Nach der Giftkatastrophe im letzten Jahr schon wieder ein Drama??
Teil II: Jagst
Wie der heutigen Tagespresse (FN, 2.06.16) zu entnehmen war, haben die starken und anhaltenden Regenfälle am Sonntag Abend die namenlosen kleinen Bächlein in den steilen "Klingen" so stark wie seit Menschengedenken nicht mehr zum Anschwellen gebracht, dass sie etwa im Kreis Langenburg/Gerabronn viele Gehöfte durch Schlamm- und Gerölllawinen bis an den Rand der Existenzvernichtung gebracht haben. Entwässert haben sie in der Region in Jagst und Kocher, wo dann die Ortschaften in Minutenschnelle in der Brühe versanken.
Bei meiner Tour am Montag habe ich mir allerdings nur die teils mehrere Hundert Meter breiten Talauen der Jagst angesehen, die eigentlich als ideale "Verteilungsbecken" für das plötzliche Hochwasser gelten können.
Ackerflächen als Verteilungszonen für das Hochwasser
Siloballen als "Strandspielzeug"
Die alte Holzbrücke in Unterregenbach, Treib"gut"
"Irgendwer" muss all das wieder herausholen und entsorgen
"Strandgut" am Wehr von "besonderer" Ästhetik
Überflutete Wiesen unterhalb der Steinbrücke von Oberregenbach, jede Menge Schwemmgut, übelriechende Brühe
Gerölllawine zwischen Unter- und Oberregenbach, aus dem Hangwald kommend.
Versuch einer Ästhetik
IRONIE des SCHICKSALS:
Die Hoffnung von Flussexperten und Angelvereinen auf "Impfung" des im August 2015 vergifteten Fischbestandes durch starke Hochwässer aus dem Oberlauf, hat sich nun wohl immerhin erfüllt.
Aber um den Preis einer gewaltigen Verschmutzung und Verschlammung der Jagst und ihrer Auen.
Momentan brauen sich erneut Gewitter- und Regengebiete über Südbayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zusammen.