Dienstag, 26. September 2017
Die mittelalterliche Stadt Labin liegt an der Ostseite der Halbinsel Istrien, oberhalb der Stadt Rabac. Die Stadt liegt auf einem Karstfelsen, 320m ü.d.M. , der steil zur Küste abfällt, mit Blick bis zum Velebitgebirge im Osten.
Kunst- und Kulturliebhaber lieben die charmante Mischung aus Architektur und kulturhistorischen Denkmälern, sowie zahlreichen Ateliers, Cafés, Galerien und Museen. Dem können wir uns seit unserem Besuch am 21.09.2017 uneingeschränkt anschließen.
Fotografisch gesehen konnte ich bei unserem Stadtbummel viele idyllische, liebenswerte oder gar skurrile Details in Hülle und Fülle entdecken.
Die Karte zeigt Labin im Osten Istriens, sowie rot hervorgehoben die früher im Blog erwähnten Lokalitäten Jama Baredine (Tropfsteinhöhle), Rovinj, und das Fischer- und Hafenstädtchen Fasana ("Sardellen").
Wunderschön gelegen, mit Stadtmauer und Campanile: Labin
Im Hintergrund die höchste Erhebung Istriens: Der Naturpark Učka, und sein höchster Gipfel Vojak mit einer Meereshöhe von 1401 m.
Fassade der Pfarrkirche Mariä Geburt mit venezianischem Löwen
Der Markuslöwe ist das Symbol für den Evangelisten Markus, ... er ist das Wahrzeichen Venedigs und ein Element der italienischen Marineflagge. Der Text ist zu entziffern als: "PAX TIBI MARCE EVANGELISTA MEUS"
Sein Revier, mit Ausgang zum Balkon durch das Fenster
Von hier oben herab werden andere Hunde souverän gecheckt!
Kleiner schwarzer "Teufel mit Bernsteinaugen"
Wo sonst???
Eines der vielen Ateliers. Labin gilt als Stadt der Künstler und Bohemians
Fein aufgereiht
Das Türschild einer Töpferwerkstatt
"Roter Tiger" als Blickfang mit Niedlichkeitsfaktor
Morbide Ästhetik des Verfalls
Hinterhof-Poesie
Die engen Gässchen meist menschenleer, eine Wohltat
Im Anschluss fuhren wir über steile Serpentinen noch kurz zur Bucht von RABAC hinunter:
Ruhige Stimmung, Beschaulichkeit. Die Saison scheint hier weitgehend vorbei. Uns ist es recht...
Der Felsstrand gilt nun wieder den Anglern
Der Angler und seine Utensilien - Tintenfisch als Köder
Vom Zahn der Zeit gezeichnet und dadurch schon wieder schön: Jahrzehnte alter Polder
Als wir über Labin zurück fahren, ergibt sich ein letzter eindrucksvoller Panoramablick über die bergige "blaue" Insel CRES auf das verkarstete Velebit-Massiv, das mir von vielen Reisen zu den Kvarner Inseln (Pag) in geradezu nostalgischer Erinnerung ist.
Am Abend wollen wir nahe Pula den Abend im winzigen Fischerort Peroj beschließen. Pittoreske Bilder von dort folgen in Kürze.
Freitag, 22. September 2017
Impressionen eines Spätsommertages heute bei und in Rovinj:
Nachmittags am Strand
Dehnübungen nach der Ruhepause am Strand
Auch an den Felsen: Männlicher Karstläufer (Podarcis melisellensis)
Hafenpromenade von Rovinj im Abendlicht
Der Gemüse- und Fischmarkt
Liköre der Region
Die Trawlerflotte nach dem Löschen der Fisch-Ladung
Wasserspiegelungen
Picasso lässt grüßen ...
Sardellen
Angeln erfordert Geduld und einen bequemen Sitzplatz
Köderstückchen an die Haken ...
Fassade mit Wäscheleine
Die Nachtimpressionen entstanden in den romantischen steilen Gässchen, die zum Wahrzeichen von Rovinj, ...
... der St. Eufemia - Kirche hinaufführen.
Nächtliche Arbeiten am Fischtrawler
Weitere Bilder folgen
Donnerstag, 21. September 2017
Morgens standen auf dem Campingplatz noch die Pfützen der vielen nächtlichen Starkregen. Aber tagsüber gab es wiederum traumhaftes Spätsommerwetter, und die Adria gebärdete sich mit hohen Brechern lebhaft wie selten.
In Rovinj wird auf der Hafensüdseite seit einiger Zeit (leider) ein gigantischer Hotelkomplex erbaut. Nur scheinbar rücken die Bagger durch die Televerdichtung der weithin sichtbaren St. Euphemia-Kirche mit ihrem 60 Meter hohen Campanile auf die Pelle.
Unbeeindruckt davon erlebten wir am 15. und 16.09. eine herrliche Wanderung entlang der Küste südlich von Rovinj:
Märchenhafter Park im Morgendunst. Der Park mit seinen alten, schattigen Kiefern- und Zedernwäldern erstreckt sich über einige Kilometer längs der Küste rund um das "Goldene Kap" (Punta Corrente).
Findus entsteigt dem Bade
Bittersüßer Nachtschatten mit seinen leuchtenden Beeren rankt sich über die Lorbeerbüsche.
Nicht die einzige Kiefer, die solch einen erstaunlichen Stützbogen bildet.
Junge Mittelmeermöve
Subadulte Mittelmeermöve benötigt rund eine Stunde, um einen Fisch schnabelgerecht zu zerkleinern.
Adulte Mittelmeermöve (Larus michahellis)
Der alte venezianische Steinbruch am Kap Montauro ist bei Freeclimbern sehr beliebt
Farbenspiele bei Ebbe
Das geplante Abendessen im Freien fiel einem plötzlichen und sehr stürmischen Wolkenbruch zum Opfer.
Die Lignje (Calamari a Rosto) mit Salzkartoffeln und Mangold ließen wir uns dennoch nicht entgehen.
Nach dem Regen
Dienstag, 19. September 2017
Den heute erstmals ganztägig verregneten, kalten Tag nutzten wir zu einem Besuch der BAREDINE JAMA unweit vom bekannten Küstenstädtchen POREC, welche mir mir von einem früheren Besuch in bester Erinnerung war.
Sie ist eine insgesamt 132 Meter tiefe Schachthöhle, die bis in eine Tiefe von etwa 55 Meter besichtigt werden kann.
Die Höhle wurde schon vor 4000 (!) Jahren von Menschen besucht, und seit 1996 nun teilweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die beiden am unteren Ende eines Schachts von 66 Meter Tiefe liegenden Seen besitzen eine Wassertiefe von zirka 16 Meter.
Der beschriebene See im letzten, schönsten Saal
Der zu besichtigende, sehr beeindruckende Teil gliedert sich in fünf Hallen: Eingangshalle, Roter Saal, Spaghettisaal, vierter Saal, Figurensaal. Tropfsteinformationen mit Namen sind u. a.: Der weiße Turm von Pisa im Spaghettisaal, Schneemann und Madonna im Figurensaal, die hohen „Vorhänge“ in einer Länge von 10 Metern, Fackelträge usw.
Die Hallen können über nahezu senkrechte, oft sehr steile, eiserne Treppenstufen mit Geländern erreicht werden. Ein wenig Kondition ist v.a. beim steilen Wiederaufstieg nützlich ...
In der Höhle herrschen konstant 14 °C, am heutigen Tag genau der Außentemperatur entsprechend (brrrrr). Die freundliche, deutschsprachige Führung dauerte 40 Minuten.
In zwei flachen Schaubecken in diesem letzten Saal werden vier Exemplare des urzeitlichen, blinden, pigmentlosen Grottenolms (Proteus anguinus Laurenti) gezeigt.
Die fortpflanzugsfähigen Dauerlarven ("Neotenie") können 30 cm Länge erreichen und 70-100 Jahre alt werden. Sie ernähren sich von tierischem Plankton.
Die Population dieser Kiemen und Lungen besitzenden Amphibiengattung in meist unzugänglichen Bereichen des subterrestrischen Seensystems hinter der istrischen Küste soll noch recht groß sein. Sie ernähren sich von tierischem Plankton. (Die beiden Fotos vom Grottenolm aus Wikipedia, ebenso Teile der Beschreibung).
Nach stundenlangem Regen riß gegen 18.30 Uhr der düstere Himmel über dem Meer für kurze Zeit unvermittelt auf. Das massive Tiefdruckgebiet der letzten beiden Tage sollte allmählich durchgezogen sein ...
Sonntag, 17. September 2017
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Alleestraße östlich von Rovinj, vorm Gewitter abends frontal aus dem fahrenden Auto fotografiert.
Am heutigen Sonntag war wettertechnisch bei angenehmen Temperaturen (19-24°C) fast alles geboten: Nachts stundenlang prasselnder Starkregen, tags Sommersonne und Wolken, zum Abend Wolkenbruch bei Gewittern über See, permanent hohe Brecher, romantischer Sonnenuntergang bei Rovinj:
Um 17.00 Uhr mehrere schwere Seegewitter
Um 19.12 Uhr Sonnenuntergang bei Rovinj
Solch extreme Wetterkapriolen wie diesen September hatte ich in Istrien noch nie erlebt! Aber auch im Rest Europas war das Wetter Thema Nummer eins. Zumindest angenehm spätsommerlich warm war es hier die meisten Tage, sogar nach schweren Gewittern.