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  • Die Natur atmet weiter

    Sonntag, 13. Februar 2022

    Und meine Seele spannte
    Weit ihre Flügel aus,
    Flog durch die stillen Lande,
    Als flöge sie nach Haus.

    J. von Eichendorff

    Das Leben geht weiter, das ewige Werden und Vergehen. Der Kreislauf der Natur bestimmt alles.

    Auch die Vogelwelt bereitet sich 2022 schon im Februar auf den Frühling vor.

    Eisvogel in der Nachmittagssonne, ein wahrer Edelstein ...

    Silberreiher auf Nahrungssuche

    Silberreiher mit erbeuteter Maus

    Silberreiher im Portrait

    Auffliegender Silberreiher, welche Eleganz!

    Wachsame Nilgans

    Nilgans - Pärchen im Synchronflug

    Tauberfranken aus der Vogelperspektive

    Männliche Kornweihe, eine der echten Seltenheiten dieses Winters, Gast aus dem hohen Norden. Glückstreffer mit viel Geduld.

    Kornweihe (Circus cyaneus) überfliegt die Wiesen auf der Suche nach  Mäusen. Ein wunderschöner Vogel. Bestechend das Auge mit der hellgelben Iris!

    Kornweihe "weibchenfarbig"

    Weibchen und die ähnlichen Jungvögel zeigen deutlicher als die Männchen die weißen Oberschwanzdecken, ein gutes Feldmerkmal.

    Mäusebussard segelt in der Thermik.

    Zusatzgewichte: Mäusebussard startet mit Lehmklumpen vom Acker.

    Misteldrossel (Turdus viscivorus), die größte einheimische Drossel

    Starenmännchen balzen schon. Schwarz, wie manche meinen, sind sie gewiss nicht!

    Dompfaff-Männchen frisst Samen vom Spitzahorn

    Dompfaff-Weibchen an der Futterstelle

    Frühlingsstimmung in Hohenlohe-Franken

    Rehe: Winter-Rudelbildung, einige umfassen mehr als 20 Individuen

    Ungleicher Wettlauf: Reh vs. Brummi

  • "Verloren"

    Dienstag, 25. Januar 2022

    An einem regnerisch-grauen Januartag im Jahr 2022 schien in mir die Zeit aufgrund eines schicksalhaften, traurigen familiären Ereignisses still zu stehen. Beim einsamen Umherwandern im Gelände des "Wildbad Rothenburg o.d.T." ...

    ...  traf ich wie "zufällig" auf folgende "Menschengruppe", ebenfalls verirrt und hoffnungslos wirkend:

    BÖHLER & ORENDT – Künstler des Monats Dezember 2017

    Verloren

    Ein paar Meter neben dem Fußweg an der Treppe, die von Rothenburg ob der Tauber zum Wildbad führt, geht man Stufen hinunter – und erschrickt. Zwischen den Bäumen, auf dem von Laub und Efeu bedeckten Boden sieht man ein paar Gestalten. Zuerst drei, vier, dann auch die anderen. Fast möchte man grüßen. Doch niemand bewegt sich. Es stellt sich ein diffuser Eindruck ein. Irgendetwas zwischen Märchenwald und Geisterbahn. Gestrandet im fränkischen Mischwald nahe Rothenburg. Elf Figuren junger Frauen und Männer stehen in Freizeitkleidung mit Handgepäck und Rucksack mitten im Wald.

    Tritt man näher, nimmt man teilnahmslose, desillusionierte Gesichter wahr, die sich alle irgendwie ähneln. Ein Mann mit beigem Trenchcoat und schwarzem Hut steht da mit seiner Reisetasche in der Hand. Eine junge Frau hält ihre Hände vors Gesicht und blickt in den Himmel, eine andere mit hellgrünem Mundschutz steht gebeugt und hält ihren Selfie-Teleskopstab in der Hand. Eine Frau mit blondem Haar schaut teilnahmslos vor sich hin auf den Boden. Rucksäcke und Koffer sind abgestellt zwischen den Baumstämmen. Ein Vogel singt.  Der Farbige, an einen Baumstamm gelehnt, wirkt apathisch. Assoziationen stellen sich ein an Expeditionen des 19. Jahrhunderts, die aufgebrochen waren zu den weißen Flecken auf der Landkarte. Nicht alle kamen an. Viele strandeten im Niemandsland und erst viele Jahre später fand man eine Schiffsplanke, einen Blechteller, einen Schuh. Und man versuchte, sich vorzustellen, was geschehen sein könnte.

    Doch hier im Wald bei Rothenburg geht es nicht um Historie. Die Figuren tragen die moderne Kleidung junger Leute, die rund um die Welt gleich aussieht.

    So dass diese Gruppe Verirrter von überall her gekommen sein kann. Da ist ein pinker Rucksack mit Smiley. Ein junger Mann trägt ein Kapuzenshirt in Tigeroptik. Ein rotes Herz prangt auf einem weißen T-Shirt: „I love Tofu“. Wie erstarrt in ihrer letzten Bewegung stehen die Figuren im Wald. Viele Märchen gibt es, die ihre Helden auf der Suche nach dem Glück versteinern lassen.  Die mit Kunstharz überzogenen Kleidungsstücke verleihen die Anmutung eines trendigen Wetlooks. Oder sind  einfach nur nass geregnet? Botschaften auf Sweatshirts und Jacken werden erkennbar: „You only live once“, „sometimes the hardest way ist the right way“, “destination promised land” oder einfach “life is good”. Die optimistisch klingenden Worte stehen in krassem Gegensatz zu Haltung und Gesichtsausdruck der Figuren. Haben diese jungen Menschen sich verlaufen und machen hier Rast, bis es weitergeht? Was lässt sie so betroffen aussehen, was macht sie so traurig?

    Für die Deutung der Arbeit von Böhler und Orendt lohnt es, sich mit ihrer Recherche zu beschäftigen. Von der Beobachtung der Touristenströme Rothenburgs ausgehend, stießen sie auf eine Untersuchung, die sich mit Reiseeindrücken vornehmlich asiatischer Touristen in Paris beschäftigt. Kaum angekommen, erleben nicht wenige eine Art Trauma. Desillusionierung und Enttäuschung machen sich breit. Gerade die Touristen, die gut vorbereitet anreisen, die französische Literatur und Bilder der französischen Romantik oder der Impressionisten im Kopf haben, sind maßlos enttäuscht von der hektischen Atmosphäre der modernen europäischen Metropole. Die Vorstellungen im Kopf und das reale Paris lassen sich nicht zusammenbringen. Die Erwartungen zerplatzen an der Wirklichkeit.

    Eine der Figuren von Böhler & Orendt wirkt wie eine direkte Umsetzung dieser Paris Untersuchung. „Life is good“  ist auf ihrem schwarzen Kleidungsstück zu lesen. Die Palme mit Insel neben der Aufschrift lässt an die Karibik denken. Doch von der Traumwelt des Kleidungsstücks ist in der Realität keine Spur zu finden. Hier sind nur Kiefern und einheimische Laubbäume. Offenbar besteht ein Spannungsverhältnis zwischen den Wünschen und Vorstellungen, die sich als Zitate auf den Kleidungsstücken der Figuren finden und dem, was wirklich da ist. Daraus ergibt sich die ernüchternde Aufgabe „der Auseinandersetzung mit der Abgefucktheit des Ist-Zustandes“, wie es im Titel der Arbeit heißt.

    Text: Christof Hechtel, Referent für Verkündigung mit Medien und Gottesdienstberatung am Gottesdienst-Institut, Nürnberg. 

    Das Unheimliche ist ein prägender Eindruck dieser Installation. Es irritiert der Kontrast von Natur und Künstlichkeit. So unpassend wie Müll im Wald wirken die trashig gekleideten Figurinen, Zwitter zwischen Skulptur und Schaufensterpuppe. Ein Typus, der in Variationen immer wieder begegnet in den Menschenbildern der Gegenwartskunst. Ihre Ungelenkheit zeigt ihr unharmonisches Verhältnis zu sich und zu allem um sie herum und bringt sie in dieser Formgestalt auf eine symbolische Ebene.  Die erzählt von einer zwanghaft reisenden Generation, die auf der ganzen Welt Party und Event erleben möchte und plötzlich  hier im provinziellen Mittelgebirgswald völlig aus dem Tritt geraten ist. Die maskenhaft übertriebene Mimik der Gestalten zeugt von existentieller Enttäuschung,Verzweiflung, Ratlosigkeit, die Körpersprache von einem Schock. Die Utensilien und Wahlsprüche der grellen Jugendkleidung wirken dazu völlig absurd. Ziel und Verheißung sind abhanden gekommen, – Orientierungslosigkeit, die existentielle Verunsicherung zur Folge hat. Sie sind Stellvertreter für einen Zustand, in dem der unhinterfragte, selbstverständliche Weltzugriff  verloren gegangen ist.

    „Sehnsuchtsorte“ lautete der Titel des 9. Kunstsymposions der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern, in dessen Rahmen die Figurengruppe „Ruhe auf der Flucht vor der Auseinandersetzung mit der Abgefucktheit des Istzustandes” von Boehler & Orendt der Öffentlichkeit übergeben wurde. Es ist die erste Arbeit in einem auf mehrere Jahre angelegten Kunstprojekt „Art Residency Wildbad“. Das Gerüst der Figuren besteht aus Holz und Hasendraht. Darüber wurden die Kleidungsstücke gezogen und dann mit Epoxidharz getränkt. Mittels Beton und Stahlarmierung sind die Figuren im Boden verankert.

    Zuletzt war in der DG-Galerie in München eine umfängliche Installation des Künstlerduos zu sehen. Wir berichteten darüber in Heft 2/2017 von „Kunst und Kirche“.

    Text: Claudia Breinl

    Wie fast immer stellt sich auch heute ein Abendhimmel ein, der den Schmerz, aber auch Hoffnung zu teilen scheint.

    Empfehlenswerter Link zum Thema: „Rast auf der Flucht vor der Auseinandersetzung mit der Abgefucktheit des Ist-Zustands“ - wildbad · tagungsort · rothenburg o.d.T

  • "Allerweltsvögel und sonstige Raritäten"

    Dienstag, 11. Januar 2022

    Unterwegs an der Tauber:

    Stockenten-Erpel, fast so schön wie ein Paradiesvogel ...

    Gänsesäger überwintern gerne auch auf der Tauber, hier ein Männchen.

    Abfliegendes Gänsesäger-Weibchen

    Scheu und umtriebig: Die seltene Wasseramsel (Cinclus cinclus) am geöffneten Kleinwehr auf Insektensuche. Die Plastikflasche gibt es gratis ...

    Mit etwas Geduld komme ich näher, vielleicht noch 12 Meter, ihre Tarnung ist perfekt. Als einziger Singvogel kann sie unter Wasser auf Insektensuche "fliegen" und sehen.

    Ein schönes Portrait zum Schluss: Ganz entspannt, auf einem Bein stehend, beobachtet sie mich, die aparte Wasseramsel.

    Haussperling, noch so ein "Allerweltsvogel" von dezenter Schönheit

    Dohlen am Kirchturm in Weikersheim

    Meine "Marotte" ...

    Ein Silberreiher sucht in den feuchten Wiesen nach Nahrung.

    Der Graureiher schleicht sich unauffällig heran, vielleicht möchte er ihm den großen Regenwurm abluchsen.

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  • Ein Hauch von Winter

    Samstag, 8. Januar 2022

    Wir leben hier leider nicht im schönen Schwarzwald oder an den Alpen, aber immerhin ...

    Die Ausbeutung unseres Waldes ist kaum noch zu ertragen. Ganzjährig Lärm und Stress den Tieren im Wald!! Schnöder Zellstoff, Bau- und Brennmaterial für die hungrige Welt ... Das Klima "freut" sich. Ich dachte, CO² solle gespeichert werden ...

    Ich mache jetzt lieber ein paar Experimente :-)

    Abgeblühtes Sonnenblumenfeld

    Waldfichten und ...

    Birkenalleee wie früher in der Dunkelkammer ...

    Bald soll es kälter, sonniger und hoffentlich motivreicher werden!

  • Exkursion am Dreikönigstag

    Donnerstag, 6. Januar 2022

    Fast ein Frühlingstag im Januar, Sonne, klare Luft ermöglicht gestochen scharfe Vogelaufnahmen:

    Fast schon ein wenig an Landschaftsmalerei der ROMANTIK erinnernd ... scheinbar zartes Frühlingsgrün.

    "Kaum sieht man noch den Wald vor lauter Bäumen ..."

    Kurze Momentaufnahme nach Regenschauer im Spotlicht: "Der Silberne Weg"

    Eleganter Abflug des Silberreihers. Die Vögel überwintern vielfach bei uns, die meisten brüten in Ungarn.

    Flugaufnahme eines "normalfarbenen", dunklen Mäusebussards

    Ein Mäusebussard der selteneren, fast weißen Morphe

    Derselbe helle Mäusebussard rastet in einer knorrigen alten Eiche in der Wintersonne.

    Ein Turmfalke (Falco tinnunculus) im schönsten Nachmittagslicht bei der Gefiederpflege. Aufnahme mit 600 mm Brennweite (Ausschnitt)

    Beim Pflegen des Kopfgefieders den Fuß anhebend fast wie ein Papagei ...

    Es war an diesem sonnigen Wintertag kaum vorstellbar, dass am ziemlich kalten, windigen Folgetag, Freitag den 07.01.2022, die Landschaft unter einer Schneedecke verschwinden sollte. Welch ein Kontrast.

    Birkenallee

    "Die eisige Fußspur des Reihers"

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