Donnerstag, 3. November 2016
Am letzten Oktobertag, Montag den 31.10.2016, hatte ich die Freude, mit einem guten Freund bei herrlichstem Fotowetter und immer noch milden Temperaturen eine Fotoexkursion in die unmittelbare Umgebung unseres Wohnortes zu unternehmen. Im Umkreis von maximal 4 km durchstreiften wir die Täler von Vorbach und Ebertsbronner Bach bis in die Nähe des kleinen Wallfahrtsortes Laudenbach. (Vormittags tangierte ich noch Markelsheim im Frühnebel, anderntags kam der Ort Haagen hinzu). Das absolute Highlight waren die in prächtigsten Farben erstrahlenden Weinreben an den sanft geschwungenen Muschelkalkhängen.
Für Freunde des edlen Tropfens nur folgende Sorten-Informationen: "... stehen alle Geschmacksrichtungen zur Verfügung. Silvaner und Müller-Thurgau sind die klassischen Vorreiter. Aber auch Kerner, Bacchus, Riesling und Ruländer kommen nicht zu kurz.
Auf die Freunde des Rotweins wartet ein blutroter Schwarzriesling, ein vollmundiger Zweigelt - oder ein ganz besonderes Stück Tauberfranken: der Tauberschwarz."
Für uns zählte heute jedoch ausschließlich der Augengenuß! Ich hoffe, unsere Begeisterung überträgt sich. Leider kann ich momentan noch nicht die Farben den einzelnen Sorten zuordnen.
Markelsheim im Frühnebel
"Schattenspiel". Oder: "Grille packt eine weglaufend Ratte an den Hinterbeinen". Gesponnen? Welche Realität ist die "richtige"??
"Hagelschaden". Oder: "Verzweigter Stausee im australischen Outback, Luftaufnahme", oder "Waran, mit weißer Asche an Höhlenwand gemalt - Kunnst der Aborigines", oder...oder...
Stolze Reiter-Silhouette vor herrlicher Kulisse.
Rebfluren - wie mit dem Kamm gezogen
"Ist das Kunst?...oder kann das weg?" Frei nach Joseph Beuys. Der nahende Winter wird diese Frage rasch und humorlos auf seine Art beantworten.
Laudenbach mit der BERGKIRCHE (ganz oben), einer bekannten WALLFAHRTSKIRCHE, und der Turmspitze der katholischen Kirche im letzten Sonnenstrahl.
Heute vormittag, 3.11., besuchten wir die reich strukurierte Kultur- und Naturlandschaft unseres kleinen Nachbarortes Haagen:
Steinriegellandschaft mit Weinbergen, sonnenexponierte Ostseite gegenüber Haagen. Vorbachtal.
Weinberg-Detail (wahrscheinlich "Silvaner") oberhalb von Haagen, Westseite des Vorbachtals, bei Morgensonne. In meinen Augen ist dies pure LAND-ART.
Zeilengrafik, Lichtkunst, Farbkonzept, Geometrie.
Die "Wengerter" sind Künstler, vielleicht ohne es zu wissen, sozusagen "NATUR-Talente".
P.S.: "Wengerter" kommt von "Wengert" und bedeutet im Hohenlohischen "Weingärtner".
Kontrapunkt!
Rückweg vor aufziehendem Gewölk. Vorbei war´s mit der Sonne. Und mit dem "Goldenen Oktober".
Ein Trost: Auf der Festplatte liegen noch etliche m.o.w. leuchtkräftige Motive (und hoffentlich in der Seele)...
...und demnächst im Blog...
Samstag, 29. Oktober 2016
Kurz vor Monatsende hat der Oktober nach grauen Tagen doch noch einmal seinen üppigen Farbenrausch verschenkt. Befriedigung meiner sehnsüchtigen Licht- und Farbensuche...endlich bekomme ich meinen "Stoff"...
"Indian Summer"
Mit den folgenden Bildern und Eindrücken möchte ich zu einem nachmittäglichen Foto-Spaziergang in die romantische Umgebung von Creglingen - Herrgottskirche - Herrgottstal - Münstertal einladen (Samstag, 29.10.2016):
"Schnabeligel"
Streuobsthang oberhalb der Herrgottskirche ("Riemenschneider-Altar")
Die herbstlichen Apfelbaumblätter fallen plötzlich wie "Exoten" ins Auge...
Creglinger Herrgottskirche, Ostseite des Kirchenschiffs durchs Blattwerk gesehen
Vor verschlossenem Tor...
"Hirnschnitt"
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
Unter dem Eindruck des nachfolgend gefundenen Spruchs wird die Lampionblume (Physalis alkekengi) zum "tränenden Herz".
Dieser doch eher nachdenkliche Sinnspruch hat mich am Ende all des Farbenrausches noch eine ganze Weile bewegt.
Und mit diesem "Scherenschnitt" eines Ahorns vor Reflexen der untergehenden Sonne soll der sonnige Tag in den Abend gleiten, heute Nacht werden die Uhren um eine Stunde zurückgestellt, Ende der Sommerzeit, sehr schade ist das!
Dienstag, 25. Oktober 2016
Als Auflockerung der noch ausstehenden Italien-Themen, ein paar flüchtige Eindrücke vom gestrigen Kurzbesuch in Oberbayern, an einem föhnigen Tag bei fast 20°C Lufttemperatur: (und bitte weiterscrollen: es folgen einige neue Motive vom Taubergrund)
Ein besinnlicher Ort für Meditation
Blick vom Starnberger See auf das Zugspitzmassiv.
"Ende einer Saison"
Spiegelungen am Bootshafen
Kontraste im Spiegel des Sees
"Herbst-Glut"
Die Farben der Natur übertreffen jedoch alles andere. Und der Himmel ein Leuchtpult.
"Marterl" am Wegesrand bei Possenhofen und ...
...Madonna mit Jesuskind.
Über die eiszeitlichen Moränenhügel und vorbei an der Klosteranlage ANDECHS...
...wechseln wir ans Ostufer des Ammersees. Der Sonne folgend ins abendliche Gegenlicht. Fotografischer Spürsinn...
Im Park bei Herrsching. Eine spätsommerliche Idylle. Genau das, was wir suchten. Ein Bild auch mit Symbolik.
Hier finden wir auch "Die kleine Seejungfrau auf ihrem Waller" wieder, eine anmutige Bronceskulptur von Hildegard Grotewahl, die seit 2005 die Besucher erfreut.
Da fliegt er, der Stein, ins Wasser, ...
...und auch die Nuss, in die Kehle des Schwans, aber Vorsicht dabei...und nicht zu nahe kommen!
Einen milden Spätherbsttag kann man so...
...oder so gemütlich ausklingen lassen.
Dem Schwan, wie er durch "flüssiges Gold" gleitet...
...kann man mit kindlichem Bewegungsdrang hinterherstiefeln, ...
...oder die majestätische Szenerie entspannt genießen.
Bald verschwindet die Sonne am Abendhimmel, umkränzt von der Silhouette des Eichenlaubes.
Ist sie untergegangen, überraschen doch noch die Farben eines zarten Abendrotes.
Ein wenig die Augen schließen, und sich hinausträumen in die unendlichen Weiten des Firmaments.
Anstelle eines neuen Blogs füge ich hier Momente aus dem Taubergrund der vergangenen 8 Tage an:
Nebel, Stille, zwei Krähen - Stimmungsboten des Winters? 16. Oktober 2016
"Tau-Perlen im Netz", 16.Oktober 2016
Stillleben mit Blättern I, nicht arrangiert. 13.Oktober 2016
Stillleben mit Blättern II, unverändert vorgefunden. 13. Oktober 2016
"Feuer im Weinberg", Weikersheim, 23.Oktober 2016
"Kürbisse - fremd", 23.Oktober 2016
Stippvisite im Wildpark Bad Mergentheim: Europäische Wildkatze und ...
...Kanadische Timberwölfe, die letzten wärmenden Sonnenstrahlen genießend.
Die hübschen Türkentauben (Streptopelia decaocto). Ende letzten Jahrhunderts noch überall häufige Zuwanderer, wird ihre Anzahl inzwischen wahrscheinlich von den kulturfolgenden Ringeltauben übertroffen.
Spätnachmittags auf der Mauer...
Anderes Thema: Interessant, was sich des Nachts im Siedlungsgebiet herumtreibt: Fuchsrüde.
ff. ...
Donnerstag, 20. Oktober 2016
Übersichtsplan Garda-See
Gestrichelt: Sporn (Landzunge)
Kreuz: Altstadt von Sirmione mit Castell
Unterstrichen: Besuchte Orte
Das berühmte Castello di Sirmione aus dem 13. Jahrhundert stammt aus der Epoche der Scaligeri. Die Scaligerburg gilt als die schönste Wasserburg in Oberitalien. Der Stadtherr von Verona, Mastino I. della Scala, ließ sie im 13. Jh. errichten. Sie war ein Machtsymbol der bedeutenden Familie. Die mächtige Burg mit ihren dicken Mauern, Türmen, Wehrgängen, Wassergräben, Innenhöfen und Zugbrücken prägt heute das Bild von Sirmione.
Vom Mastino-Turm mit der italienischen Flagge...
...mit einer Höhe von 47m und den Scaliger-typischen Schwalbenschwanz-Zinnen...
...genießt man eine hervorragende Sicht in alle Richtungen. Nach Westen mit der zentralen Piazza Cardicci, Bootshafen und Anlegestellen...
...nach Osten, mit dem alten Festungshafen...
... und nach Norden mit der zusammengedrängten Altstadt, der Kirche San Pietro in Mavino, den sich anschließenden und schattige Ruhe ausstrahlenden Parkanlagen, und schließlich den "Thermen des Catull" (nicht im Bild sichtbar).
Belebte Piazza in der Altstadt und viel Gedränge am Sonntag.
Sommerschlußverkauf
Auch die Seifenvielfalt gehört zu Sirmiones Spezialitäten.
Lavendelseife
Die "Unterwasserwelt" des Sees ist nicht minder bunt!!
Deftige Spezialitäten, aber nicht wirklich etwas für mich!
"Dreister Mundraub"...
...und nichts wie weg!
In Richtung Norden kommt man an wunderschönen alten Villen vorbei. Auch Maria Callas (1923-1977) hat einige Zeit eines der Villengrundstücke und den nach ihr benannten Parco bewohnt.
Parkeingang mit Neptunbrunnen
Schon von Weitem liegt in der Luft ein deutlicher Schwefelgeruch. Das Thermalwasser von Sirmione ist reich an Schwefel, Brom und Jod. Es entspringt im Monte Baldo auf 2 200 m Höhe und fließt hinab bis zu einer Tiefe von 2 100 m unter dem Meeresspiegel. Erwärmt auf 70°C und mit Mineralien angereichert, entspringt es auf dem Grund des Gardasees, von wo au in die vielen Thermen abgeleitet wird. Ein Teil fließt zurück und stellt eine "dufte" Badestelle dar.
Die "Thermen des Catull" sind heute ein Therapiezentrum. Die gut erhaltenen, weitläufigen und gut ausgeschilderten Ruinen und archäologischen Ausgrabungen kann man besichtigen.
"Blendende Aussichten"
Auf dem Rückweg von den Ruinen trifft man bald auf uralte, knorrige Ölbäume, vielleicht an die 2000 Jahre (?) alt.
Ihre in den Jahrhunderten verwitterten Stämme bilden skurrile Gestalten.
Ganz oben an dieser "Sichel" hat sich eine Mauereidechse ein bequemes Plätzchen gesucht.
Als wir gegen Abend müde die Altstadt verlassen wollten, trafen wir vor den Mauern des Castello ganz unerwartet auf ein im doppelten Wortsinne "atemberaubendes" wie ohrenbetäubendes Spektakel:
Der altehrwürdige "Club 1000 Miglia" hatte die Tour organisiert.
Ferrari
Fiat: Nur das Handy als Stilbruch passt nicht ganz ins Bild...
Ein Bugatti im Fokus der VIP´s
Der himmelblaue französische AMILCAR wird eigentlich mit einer Kurbel gestartet.
Hochglanz-Fiat: Kontrolle muss auch in Italien sein.
Geschlagene 60 Minuten dauerte das laute Volksfest, bis die rund 150 Teilnehmer dieser berühmten Ralley unter gebührendem Applaus der begeisterten Zuschauer ihren Tageszieleinlauf in Sirmione erreichten. Jeder einzelne Oldtimer wurde bei röhrenden Motoren genauestens vorgestellt und gefeiert. Das war lebendige Automobil-Geschichte! Fazit für mich als Laie: Als die Automobile noch Charme und Persönlichkeit hatten...Selbst ich als "Naturfotograf" hielt gebannt den Zieleinlauf fast aller Fahrzeuge auf Video fest, das sagt doch einiges aus, oder ???
Mit diesem bewölkten, eher unspektakulären Sonnenuntergang um 18.32 Uhr am Strand von Sirmione endet dieser reichhaltige Tag.
Mit einigen speziellen Impressionen von Lacise am Süd-Ost-Ufer, Borghetto am Mincio-Fluss, Parco Sigurta und Mantua möchte ich das Urlaubsthema Lago di Garda allmählich beenden. "Postkartenansichten" wird es dann nicht so viele geben, versprochen.
Donnerstag, 13. Oktober 2016
Am Vormittag des 28.09.2016 gestartet, kamen wir schon nach 3 Stunden Fahrt, bereits auf österreichischer Seite, in den Genuß des Blickes auf das Zugspitzmassiv. Zu sehen sind auch Seilbahn und Schneefernerhaus.
Direkt unterhalb davon der malerische Blindsee.
Über Fernpass und Brennerautobahn ging es zügig weiter, und so hatten wir den Ehrgeiz, abends noch an unserem Ziel SIRMIONE...
... den Sonnenuntergang mit Spiegelung im See (18.45 Uhr) zu erhaschen. Zugegeben, "künstlerisch" leicht verfremdet, und dem subjektiven Erleben (man muss nur die Augen ein wenig schließen) entsprechend.
Nur 45 Minuten später bot sich bereits ein traumhafter Blick auf den beleuchteten, 3 km langen "Sporn" mit Castell und Altstadt von Sirmione.
Bereits am nächsten Tag (29.09.) freute ich mich bei einer kleinen Radtour über die recht häufigen Mauereidechsen, speziell auf den Steinen am Seeufer oder auch kletternd an Baumstämmen.
Weibchen mit Schwanzregenerat
Mauereidechse (Podarcis muralis maculiventris) beim Sonnenbad. Der See schimmert türkis.
In einem Fall wurde aber die Freude jäh getrübt, und ein erstes Mal stellte sich Zorn auf die Angler ein. Weiter unten im Blog, bei den Kormoranen, sollte sich das leider nochmals wiederholen.
Diese schöne männliche Mauereidechse "sonnt" sich am Rand eines Hafenbeckens in Sirmione.
Aber warum konnte ich mich bis auf ca. 5cm Abstand für ein Kopfportrait nähern? (2.8/30 mm Makro)
Ausgewachsene Mauereidechse (Lacerta muralis maculiventris) mit straffer Angelschnur im rechten Maulwinkel
Des Rätsels Lösung ist leider zunächst eine traurige: Tief im Hals hatte sich ein verschluckter Angelhaken festgehakt, der sich auch mit "spitzen Fingern" nicht lösen ließ. Immerhin konnte ich die etwa 40 cm lange Angelschnur direkt am Maul abtrennen, sodass sich das arme Tierchen wenigstens wieder von der Stelle bewegen konnte. In Sekunden war es im Versteck verschwunden. Möglicherweise hat es nun eine Überlebenschance, Nahrung kann es wohl wieder erjagen, und die Möwen können es nicht so leicht erbeuten. Bekommen wäre es ihnen aber dennoch nicht...
Übrigens gibt es ein neues MONATSFOTO OKTOBER. (s. Startseite)
Mit diesem Bild vom Seidenreiher beginne ich eine kleine Serie von Vogelfotos. Leider hatten wir bei einigen Szenen ziemlich grelles Tageslicht. Seidenreiher konnten wir regelmäßig am Süd- und Westufer des Sees im Flachwasser bei der Jagd auf Kleinfische beobachten.
Seidenreiher (Egretta garzetta) bei der Gefiederpflege auf einem Steg bei Sirmione. Im Hintergrund zu erahnen das Castell und die Thermen des Catull auf dem Sporn.
Seidenreiher in der Brandung, fast wie am Meer.
Und hier auch jagend.
Am nächsten Morgen bei ruhigerem See: Seidenreiher beim pfeilschnellen Zustoßen...
...und erfolgreichen Erbeuten eines kleinen Weißfisches.
Abflug
Oft in unmittelbarer Nähe, sozusagen in friedlicher Koexistenz, standen meistens unbeweglich die Graureiher (Egretta cinerea) im Schilf.
Völlig unbeweglich erscheinender erwachsener Graureiher, mit ganz anderer Jagdtechnik als die flinken Seidenreiher (Sirmione, Punta Gro, Tele mit 840 mm Brennweite)
Im Vergleich dazu ein subadulter, noch unausgefärbter Graureiher, der sich dann...
...einen versunkenen Baumstamm ausgesucht hat, um sich in Ruhe "am Kopf zu kratzen". Gefiederpflege ist wichtig!
Auch den Garda-See und seinen Abfluß, den Mincio, wie überhaupt viele Regionen in Italien, haben die eigentlich aus Südamerika stammenden Nutrias (Myocastor coypus), bereits besiedelt. Hier ein Jungtier am Südufer.
An diesem Vogelschutzgebiet ließ es sich vom Ufer aus - mit allerdings meist 840 mm Brennweite- relativ bequem fotografieren:
Blick nach Nordosten und auf die rastenden Vogelkolonien
Kormorane auf den Pfählen, dazwischen Netze
Einmal fielen an die 350 Kormorane im Gebiet ein. Sicherlich sehr zur Freude der Pescatori ... Die Pfähle der Fischer, auf denen meist, neben einigen Dutzend Kormoranen, die Möwen, Grau- und Seidenreiher rasteten, reichten nicht mehr aus...
Bei diesem flügeltrocknenden Kormoran, aus etwa 15 Metern Entfernung aufgenommen, lässt sich bei genauem Hinsehen eine vermutlich fatal endende Umweltsünde erkennen. Wirklich ein grausamer Frevel. P.S.: Wer einen zu kleinen Monitor hat: Aus dem linken Schnabelwinkel zieht sich um den Hals eine Angler-Nylon-Schnur, der Haken offenbar verschluckt. Der K. versuchte vergeblich, ihn loszuwerden, jagte aber trotzdem. Kormorane haben übrigens keine fettabsondernde Bürzeldrüse und müssen daher nach den Tauchgängen ihr Gefieder an Luft und Sonne trocknen.
In einer flachen Bucht mit sandigem Boden hielten sich an mehreren Tagen in Folge zwei rastende hocharktische Durchzügler auf. Ganze Trupps von einheimischen "Naturfotografen" kamen sehr schnell auf die Spur dieser kleinen Limikolen...
...und fuhren schwere Geschütze auf. Zum Glück verschwand die ganze Gruppe bald wieder. Wenigstens waren es keine echten Cacciatori, Vogeljäger mit der Flinte ...
Im Zentrum der Begierde: ein kleiner, geduldiger Watvogel, der aus seiner arktischen Heimat keine Scheu vor dem Menschen kennt.
Pluvialis squatarola, Kiebitzregenpfeifer im Schlichtkleid. Heimat: Hocharktische Tundra. Überwinterung an Küsten Westeuropas, Weiterzug tw. bis Westafrika.
Schließlich gelang mir dieses -auch vogelseitig- völlig entspannte Portrait mit 840 mm. Ohne Stativ, die Kamera nur leicht abgestützt am Boden, Klappmonitor nach oben - bequem. (Lumix GX 8, Zuiko 4.0/300 Pro mit Telekonverter MC-14, ein vergleichsweise kleines und leichtes Equipment).
Kurz darauf schlief der Vogel tatsächlich direkt vor mir ein. Ich zog mich zurück.
Was der Vogel auf dem schlammigen Boden fand, um seine Fett- Reserven aufzufüllen, konnte ich dann später dokumentieren:
Ein Regenwurm wird aus dem Schlammboden herausgezogen.
Es folgt eine wahre "Zerreißprobe".
...geschafft!
Nun hatte sich eine weiterer Zugvogel aus dem hohen Norden hinzugesellt:
Ein Knutt, Calidris canuta, im Jugendkleid. Heimat: Hochnordische Küstentundra. Etwas kleiner und kurzbeiniger als der Kiebitzregenpfeifer.
Bald erbeutet unser Kiebitzregenpfeifer den nächsten Wurm...
...
...
Ebenfalls im Ganzen herausgezogen! Wir haben 10.45 Uhr, der -nicht ganz so- frühe Vogel fängt den Wurm...
ff. ...