Donnerstag, 1. Dezember 2016
Bei bis zu 27°C Lufttemperatur machte ich heute einen etwas entspannteren "Pausentag" ohne Auto.
Ich möchte daher nur die vier schönsten Phasen eines wiederum "wilden" Sonnenuntergangs zeigen. Er findet momentan kurz nach 18.00 Uhr statt und dauert afrika-typisch nicht lange.
"Heimkehr der letzten Strandwanderer". Wie auch für die Seefahrer dient der weithin sichtbare "FARO" bestens als Orientierung.
Mittwoch, 30. November 2016
Heute bei klarem Wetter und angenehmen Temperaturen nie unter 22°C stand eine Erkundung des Inselwestens auf dem Programm.
Blick vom "Mirador de Balcon" auf die schroffe Westküste bei Ardea.
Leider war die Küstenstraße von Ardea nach Agaete gesperrt, sodass ich zu "meinem Glück gezwungen" wurde: Eine tolle Alternative sollte es werden.
Die äußerst enge und steile Serpentinenstraße von Aldea bis hinauf nach Acusa und Artenara und ins Gebiet der Inselriesen Roque Nublo und Roque Bentayaga bot fantastische An- und Aussichten.
So konnte ich den Roque Nublo mal nicht im "Nebel" sondern bei klarem Abendhimmel fotografieren. Mindestens ebenso imposant und an amerikanische Canyons bzw. den Monument NP erinnernd, war die Panorama-Sicht auf den steilen Vulkanschlot des Roque Bentayaga.
Mehr als vier Bilder in den Blog schaffe ich heute nicht mehr, der Tag war lang, die Fahrt ging, mit vielen Stopps, von 11.00 - 20.00 Uhr. Auch ein herrlich gelegener "Kaktusgarten", angeblich "der größte der Welt", lohnte einen 90-Minuten-Mittags-Stopp!
Morgen gibt´s dann mehr von diesem Super-Erlebnis-Tag in einer Traumlandschaft.
Der Kaktus- und Palmengarten, nebst vielen einheimischen Arten, mit Pflanzenraritäten speziell auch von Madagaskar, alles bestens beschriftet und picobello gepflegt, liegt als Landschaftspark bei Tocodoman kurz vor der Westküste vor Aldea.
Nach etwa 1,5 Stunden Serpentinenfahrt auf schmalster Straße, drei Stauseen passierend, von Meereshöhe bis auf rund 1700 Meter hinauf, dominierte lange Zeit der imposante Roque Bentayaga. Nicht nur einmal mussten sich begegnende PKWs ihre Fahreraußenspiegel einklappen...Millimeterarbeit, die Spaß machte, mir jedenfalls.
Hier hatte ich das Glück, endlich beide Berg-"Persönlichkeiten" und zugleich altkanarische Kultstätten, mit schönem Opuntien-Vordergrund gemeinsam auf ein Bild zu bringen.
Der Roque Nublo, der mir letzten Sonntag so viel Kältetoleranz abverlangt und dafür noch viel viel mehr mystische Stimmung geschenkt hatte: Heute im letzten Licht mit einem nur kleinen "Fähnchen".
Hier das letzte Bild des Tages: Eine Panorama-Abendrot-Impression auf den Roque Bentayaga. Ganz oben in der Bildmitte die superfeine Mondsichel.
Dienstag, 29. November 2016
Am Rand der riesigen Dünenlandschaft von Maspalomas hatte ich schon vor Tagen eine Art "Palmenoase" -allerdings momentan ohne Wasserführung- entdeckt, die neben ihrer bizarren, Sahara-ähnlichen Anmutung noch zusätzlich durch Verkokelungsreste meine fotografische Aufmerksamkeit erweckt hatte.
Nur hatte ich erst gestern Abend, den 28.11., wegen des bevorstehenden Wetterumschwungs die mir innerlich vorschwebenden dramatischen Lichtverhältnisse, auf die ich spekuliert hatte.
Als Mitteleuropäer habe ich mich noch nicht sattgesehen an der symmetrischen Grafik der Kanarischen Dattelpalme.
Das Ambiente wie aus dem afrikanischen Bilderbuch: Die "blauen Berge" und aufziehendes Gewölk, im Kontrast dazu die Wanderdünen, die übrigens aus Korallen- und Muschelmaterial bestehen, welches der Wind in langen Zeiträumen von Süden her aufgetürmt hat.
Das blauschwarze Gewölk wird immer dunkler.
Verkokelte Äste in Szene gesetzt. Bizarr-fotogen. Abgesehen davon bilden Wald- und Buschbrände eine latente Gefahr. Viele Arten haben sich in Millionen von Jahren daran angepasst.
Auch diese harten Blattstrüncke haben den Brand des Sommers überstanden.
Die "rollenden Dornbüsche" lassen sich durch den Wind verbreiten.
"Verkohlte Finger" ragen in den Nachthimmel.
Mein absolutes Lieblingsbild des heutigen Tages.
Sonntag, 27. November 2016
Kleiner Nachtrag vom heutigen Montag: Dieser gestrige Blog ist nun ergänzt und fertig. Also unverzagt runterscrollen...Viel Spaß. War ein toller Tag gewesen.
"Heute sollte es von Meereshöhe Null auf den mit 1813 Metern zweithöchsten Berg (nach dem Pico de las Nieves mit 1949 m) von Gran Canaria gehen: Den ROQUE NUBLO..."nublo" heißt übrigens Nebel...
Vormittags bei angenehmen 25°C noch schnell die Kamera geholt und 10 Jahre nach Neusiedler-See-Zeiten wieder mal IHN erwischt...
...den Wiedehopf (Upupa epops), beim Stochern im nassen Gras.
Kurz vor 12.00 Uhr Mittags gings dann wieder mit dem Dacia Stepway los. Die Karten studiert, mit etlichen Fotostopps unterwegs.Und so sollte er aussehen, jedenfalls aus irgendeiner Perspektive in Augenhöhe.
Die sollte ich aber erst in fünf Stunden erreichen, wenn überhaupt, denn: Die Berge dort oben , während die Dünen von Maspalomas wie immer grell in der Sonne leuchteten, schienen dick in Wolken gepackt.
Mein erster Stopp war ein bekannter und noch weit vor Fataga:
Erst ein paar Hundert Höhenmeter und 30 Autominuten zurückgelegt. Euphorbien eignen sich immer wieder perfekt als Vordergrund.
Die Kamelfarm samt "Kamelsafaris" vor Fagate war gar nicht mein Ding
13.23 Uhr: Dieser Block konnte es sicher nicht sein...
14.05 Uhr: Rein optisch käme dieser schon eher in Frage.
14.42 Uhr: Dieser "Schlot" brachte mich am Punto de la Cruz Grande doch schon ein wenig ins Grübeln. Aber die Meereshöhe: erst 1251 Meter. Und Leitungsdrähte?? Nein.
Weiter gings in immer steileren und engeren Serpentinen auf der GC-60.
15.26 Uhr (Ortszeit): Das könnte er sein. Aber wo ist der Wanderweg dorthin? Zwischenzeitlich hatte es kurz genieselt, Temperaturen bei 12°C, die langen Hosen angezogen und die Sandalen gegen Wanderschuhe getauscht. Selten ein Sonnenstrahl durch die Nebeldecke, die alles wie Watte da oben einhüllte.
Plötzlich riss für Momente die Wolkendecke auf, 1700 Meter tiefer unten mein Ausgangspunkt: Der Atlantik im gleißenden Licht. In Maspalomas haben sie den ganzen Tag Sonne. Welcher Ort die bessere Wahl heute war...?
15.34 Uhr: Der "Schweinerüsselfels" sah dem "Nublo" eher nicht ähnlich. Aber nun kamen Hinweisschilder auf Wanderparkplätze und Wegetafeln zum Roque Nublo. Wir hatten Ayacada und Timacada hinter uns, und ich ahnte noch nicht, dass noch 2 1/2 anstrengende Stunden tw. steilen Weges und Temperaturen unter 5°C auf mich warten würden. Zum Glück hatte ich eine taugliche Kapuzenjacke dabei und die Schuhe gutes Profil.
Wie es weiterging, und eine unerwartete, wirklich mystische Stimmung vor mir lag, seht ihr morgen. Es ist bereits kurz nach Mitternacht und das Laptop (...) macht langsam schlapp...
Als aber über mir diese dunstige Silhouette, wiederum für Momente aus den vorbeiziehenden Wolkenfetzen auftauchte, war ich mir (ziemlich) sicher: Das Plateau des ROQUE NUBLO!
Das Auto geparkt, warme Kleidung übergezogen, den Fotorucksack auf den Rücken und eine vermeintlich kurze Wanderung sollte beginnen...
Am Wegrand eine Felsentaube (Columba livia), die Stammform unserer domestizierten Stadt- und Haustauben. An vielen Felswänden sieht man häufig große Verbände einfliegen.
Wie im Zauberwald: Kanarische Pinien, ihr roten Nadeln am Boden wie ein Teppich.
...
Im Nebelwald und bei sauberer Luft gedeihen Bartflechten an den Bäumen.
An den langen Nadeln der Pinien fängt sich der Nebel und rinnt zu Boden. Eine wichtige Art der Wasser"gewinnung", daher sind Wiederaufforstungen nach dem gewaltigen Kahlschlag vergangener Jahrhunderte so wichtig.
Wie ein Geierfuß krallt sich das Wurzelwerk der Pinien in den Felsboden.
Diese bizarren Figuren erinnern an alte Sagengestalten etwa aus Kyffhäuser. Auch die Ureinwohner hatten hier ihre Kultstätten.
Ich befinde mich nun am vorletzten Plateau, vom Roque Nublo im Nebel weit und breit nichts zu sehen. Ich friere im kalten Wind, das Hemd verschwitzt, soll ich umkehren? Ein anderer Wanderfreund deutet in Richtung Nebelwand, es sollten lt. seinen GPS-Daten nur noch knapp 200 m des Weges sein.
In diesem Falle half nur eins: Der Herde folgen. Und tatsächlich: Der Roque Nublo in Sichtweite. Unglaublich hoch, 67m überragt dieser Basalt-Monolith das Plateau.
Gut beleuchtet, womöglich von rötlichem Abendlicht, so hatte ich ihn mir heute morgen als fotogenes Tagesziel vorgestellt.
Aber ganz ehrlich: Mich hat die mystische Atmosphäre dieser uralten Kultstätte nun derart in den Bann gezogen, dass ich den Ort nur ungern verlasse. Der Abstieg auf rutschigem Boden fiel mir relativ leicht.
Und mein inneres Timing hatte sich gelohnt: Genau im richtigen Moment schaute die Sonne nochmal hervor.
Mehr Worte möchte ich nicht machen: Begeisternd. GRANDIOS.
Die Farben verblassen nun, das war´s, denke ich, gehe um die Felskehre herum zum geparkten Auto, und die Kamera ist schon fest verpackt,das Tele abmontiert,...da durchzuckt es mich wie ein Blitz:
Tatsächlich hatte die Sonne im benachbarten Canyon hinter dem Roque-Nublo-Massiv noch einen Spalt gefunden. Wie unwirklich erscheint die Szenerie. Nur Sekunden würde sie wohl dauern, aber das Bild ist rechtzeitig im Kasten, besser gesagt: In der Seele, wie all die Eindrücke des heutigen Tages
"Am Dach von Gran Canaria".
Die Heimfahrt durch Hunderte von Serpentinen, eng, aber auf gutem Asphalt, macht Spaß, fast noch euphorisiert wie im Geschwindigkeitsrausch, und nur 60 Minuten später bin ich am Hotel. Wieder ein Bilderbuchtag, wenn auch ein wenig anders..."
Samstag, 26. November 2016
Heute Samstag den 26.11.2016 besuchte ich trotz gewisser Bedenken den beliebten "PALMITOS PARK", Schwerpunkt sind Vögel und "tropische und heimische Flora". Die Shows (Papageien, Greife, Delphine) wollte ich mir nicht antun. Überrascht war ich aber über die enorme landschaftliche Schönheit im steilen Barranco, die Üppigkeit der Flora und den sehr gepflegten Zustand aller, meist liebevoll eingerichteteten Anlagen und Volieren, und die m.E. sehr gute Fitnes und Vitalität der Tiere. So blieb ich fast sieben Stunden mit anschließend rund 1000 Fotos im Gepäck.
Für heute kann ich nach der aufwendigen Sichtung nur einige exemplarische Einblicke anbieten.Morgen dann mehr, vorausgesetzt es kommen in den Bergen am Dach der Insel nicht wieder 1000 Bilder zusammen...
Früchte der Kanarischen Dattelpalme
Detail des Fruchtstandes: Fast korallenähnlich wirkend
Mein Highlight des Tages: Männchen der Samtkopfgrasmücke (Sylvia melanocephala), im und außerhalb des Parks nicht selten wie auf der ganzen iberischen Halbinsel, aber durch mein "kurzes" Telezoom muss ich enorm Glück haben, auf ca. 2m heranzukommen.
Edelpapagei, Weibchen
Am Abend komme ich grade noch rechtzeitig zum bisher intensivsten und spektakulärsten Sonnenuntergang über dem Meer. Ein Traum zum Tagesabschluss. Danach warten Abendessen und einige Stunden Laptop: Bilder sichten, bearbeiten...