Donnerstag, 15. Juni 2017
Männliche Vierfleck-LIbelle (Libellula quadrimaculata) in meiner Teichlandschaft auf einer Seggenblüte, mit mft-System (Lumix GH5, 420 mm KB) aufgenommen. Seit Tagen ist diese lebhafte Großlibelle an vielen Gewässern hier in großer Menge zu beobachten.
Donnerstag, 8. Juni 2017
Der versprochene Nachschlag kommt vom Neusiedler See: stark erweitert, bitte nach unten scrollen.
Forcierte Windkraft im östlichen Burgenland
Für den zugegeben erstklassigen Wein rund um den See genügen leider Klima, Boden und Windkraft nicht - es wird allenthalben kräftig gespritzt.
Wenigstens wird vor der Chemie gewarnt, aber ob Vögel, Hasen und Rehe das beachten?
Er jedenfalls nicht....
Baumskelette im Hansag/Ungarn
Graugänse, mit bewusst langer Belichtungszeit aufgenommen.
Durch die Spiegelung erscheinen die langen Beine der Stelzenläufer schier unendlich...
Stelzenläufer (Himantopus himantopus) im funkelnden Gegenlicht
Im Folgenden eine kleine Säbelschnäbler-Serie an den Lacken:
Säbelschnäbler (Recurvirostra avosetta): Paarungsaufforderung des Weibchens
Symmetrie kontrovers
Auf dem Nest, aber noch keine Eier.
Einer ist zuviel...und ergreift die Flucht.
In Ungarn:
Säbelschnäbler bei Nahrungssuche in Ungarn/Meksiko-Pußta
Paarung der Säbler
Säblersilhouette im "flüssigen Gold"
Junge Mittelmeermöve (Larus michahellis) zerkleinert Fisch. Darscho, Seewinkel
Grauammer (Emberiza calandra) singt ihr einfaches Liedchen immer von einer Sitzwarte aus, Hansag/Ungarn
Der Darscho/Warmsee hat in wenigen sonnigen Tagen bereits Badetemperatur erreicht, denn er ist sehr flach wie alle Lacken. Außerdem liegt er außerhalb des Nationalparks und wird auf verschiedene Weise genutzt. Dennoch gilt er als Vogelparadies. Auch die Wechselkröte (s. Monatsfoto Juni) kommt hier noch vor.
Hunde, Pferde, Rinderherden, Badelustige, Naturfotografen, sie alle nutzen ebenfalls den Warmsee auf ihre Weise..
Der Sonnenuntergang spiegelt sich in einer Lacke wie ein Oszillogramm: "Fieberkurve der Sonne"
Im Auwald-Märchenwald
Sonntag, 28. Mai 2017
(dieser letzte Istrien-Blog wird nur noch nach unten verlängert, um keinen neuen mehr aufzumachen, bitte scrollen)
...hatte ich heute Abend bei sehr warmem Licht endlich etwas mehr Glück mit einer der häufigsten Mauereidechsen an der Adriatischen Nordküste:
Podarcis sicula campestris - die Ruineneidechse:
Erst aus etwa 1.5 Metern Entfernung noch gut getarnt, dann nach und nach näherkommend...
...gelingt ein Portrait.
Schon heute Mittag ein weiteres, dominantes Männchen auf dem Fußboden einer kleinen ländlichen Pizzeria, gleichsam auf dem Präsentierteller...Imposant!
Inzwischen fällt mir die Unterscheidung zum ähnlichen Karstläufer (Podarcis melisselensis, Adriatische Mauereidechse) leichter. Podarcis sicula ist in ganz Italien sowie an der nördlichen Adriaküste weit verbreitet und variiert sehr stark. Beachte u.a. die fast immer gelbliche Kehle, die starke Fleckung der Seiten, den relativ langen Kopf usw. Bei KL von 6-9 cm, dazu Schwanzlänge von über 18 cm, erreicht sie mit 26-28 cm beachtliche Geamtlängen.
Das Glück, heute Abend auch noch einen männlichen Karstläufer ablichten zu können, lässt einen bescheidenen Vergleich der Männchen zu:
Der viel zierlichere, hier abgebildete, etwas kurzköpfigere Karstläufer erreicht kaum 18 cm Gesamtlänge, ist meist anders gemustert. Auch Hybriden kommen vor. Hat man viele Individuen zum Vergleich, wird die Bestimmung klarer. Ich habe beide auf engem Raum nebeneinander gesehen, sie sind untereinander nicht direkt aggressiv, aber die Ruineneidechse verdrängt allgemein den unterlegenen Karstläufer.
Noch findet man einige artenreiche Blumen-Magerwiesen und Ödlandflächen zwischen den klein- bis mittelbäuerlichen Agrikulturen (Gemüse, Wein, Feigen, Walnuß).
An den Gebüschrändern nicht zu übersehen, bis 1 Meter hohe Halbsträucher: Kretische Zistrose (Cistus [incana] creticus)
Nur einmal gefunden am feuchten Waldrand: Gladiolus palustris, die Sumpf-Siegwurz.
Mein treues Vehikel -gut gefedert- hatte tagtäglich einiges auszuhalten.
Am lichten Standort entdeckte ich auch eine kleine Gruppe von aparten Orchideen:
Den Istrischen Zungenstendel (Serapias istriaca)
Auf felsigem Grund optimal getarnt, eine Schreckenlarve (genaue Bestimmung folgt).
Wie ein kleines Alien...
Größenvergleich
Unterseite des Eisvogel-Falters
An den Küsten des gesamten Mittelmeerraumes, in den Städten, auf frisch gemähten Wiesen, umgepflügten Äckern und Deponien sehr häufig:
Die Mittelmeer-Möve (Larus michahellis), kleiner, aber der Silbermöve sehr ähnlich.
An einer verbliebenen Regenpfütze sammeln Schwalben feuchten Schlamm und kleine Würzelchen zum Nestbau:
Rauchschwalbe (Hirundo rustica). Leider nur bessere Belegaufnahmen, es war 12.00 Uhr Mittags und die Luft flimmerte sehr stark.
Rauchschwalben lässt man lobenswerterweise selbst direkt am Eingang des Campingplatzes und über den Klamotten eines Shops unbehelligt nisten, man bringt nur Brettchen als Kotschutz an. Auf meine lobende Bemerkung hin erklärt der Shopbetreiber, ein Entfernen stehe in Kroatien unter Strafe ("punishment") und außerdem seien die Vögelchen nützlich als Moskitofänger. Das musste ich an einem Badesee am Neusiedler See leider brutal anders erleben.
Abends an den Außenmauern von Rovinj schwirren die Mauersegler (Apus apus) umher wie die Moskitos, nur rasanter...Für mich sind die schrillen Rufe seit Kindheitstagen Musik.
Immer wieder faszinierend...
Heute letzter Abend in Rovinj:
"Der Sonne entgegen" - vielleicht ein Aufbruch zu neuen Ufern ... Wohin führt die Reise des Lebens?
Innerhalb von 15 Stunden der maximale Kontrast - noch Schnee auf den Hohen Tauern
P.S.: Im Foto-Blog wird es sicher noch einen Urlaubs-Nachschlag geben, "Reste" sammeln sozusagen.
Freitag, 26. Mai 2017
Fenster in die Natur oder Fenster in die eigene Seele?
Dieser Tage frage ich mich angesichts einer üppigen Natur um mich herum, inwieweit ich als Fotograf "nur" meine innere Wahrnehmung, meine Seelenlagen und meine Empfindungen auf die Motivwelt projiziere?
Oder ist es vielleicht eher umgekehrt: Fantastische Motive, Details, Farben und Strukturen lösen Emotionen aus, erzeugen Schwingungen der Seele, reichern diese mit neuen Facetten an?
Mag sein, dass an beiden Erklärungen etwas Wahres ist, mag sein, dass es in "Wahrheit" eine Melange daraus ist, letztlich spielt es keine Rolle.
Ich empfinde es einfach nur als Glück, Antennen für diese ganz persönliche Art der Wahrnehmung und fotografischen Umsetzung zu haben.
Kreativität, falls das Wort nicht zu hoch gegriffen ist, ermöglicht mir eine Interpretation der Welt, ganz subjektiv, ganz intim.
Wer möchte, ist gerne eingeladen, daran Teil zu haben.
"Wildhafer im Mohn"
Angesichts einer vierstelligen Zahl ungesichteter Bilder habe ich mich entschlossen, sozusagen als "pars pro toto", vorläufig nur noch jeweils kleine Auswahlen zu zeigen. Die Nacht würde sonst zum Schlafen nicht mehr reichen...
"Das Mohnfeld" und ein Sonnenuntergang - beide vom heutigen Freitag - gesehen vom alterwürdigen botanischen Naturpark nahe Rovinj (Zlatni Rt, Goldenes Kap), machen den Anfang.
Neue Bilder dieser Woche, wie ich sie gesehen habe:
Das Große liegt meistens im Kleinen; welche Sinnlichkeiten der Natur es hier zu entdecken gab, wo manch einer achtlos vorbeilief, dafür hatte ich dieses Mal in Istrien wohl einen besonderen "Draht". Dem "Draht"-Esel sei Dank...Leider brechen schon die drei letzten Tage an. Schade.
Mittwoch, 24. Mai 2017
Donnerstag, 25.05.17
Mit dem Mountenbike mal wieder in der...
... Küstenregion südlich von Rovinj unterwegs, und abends diese schöne alte Stadt besucht, die eine wechselvolle Geschichte erlebt hat. Man spricht hier in Istrien serbokroatisch, italienisch, deutsch und natürlich Schulenglisch. Hier ein kleines fotografisches Kaleidoskop:
Pyramiden-Orchis, fotografisch opportun mit sauberer Freistellung.
Die "andere Wirklichkeit" zeigt die gleiche Pflanze in ihrem natürlichen Umfeld.
Istrien ist momentan noch sehr grün und voller Blüten. Besonders farbenfroh ist diese Zistrosenart, die Kretische oder auch Graubehaarte Zistrose (Cistus creticus). Im heimischen Garten hat sie sich bislang als winterhart erwiesen.
Ragwurzart, wahrscheinlich Ophrys holoserica, Hummel-Ragwurz
Wieder eine hübsche Adriatische Mauereidechse (Podarcis melisellensis), extrem agil in der Mittagssonne.
Und noch ein Tierfoto der anderen Art, hier in Kroatien an (fast) jeder Straßenecke, mal ein Odojak bzw. "porchetto, mal ein Hammel). Man muss das nicht unbedingt mögen...
...erheblich ästhetischer die Gallionsfigur eines Seglers im Hafen von Rovinj!
Die Halbinsel der Altstadt von Rovinj heute Abend. Wahrzeichen der Stadt ist der auf dem höchsten Punkt der ehemaligen Insel stehende knapp 60 Meter hohe Kirchturm aus dem 17. Jahrhundert, dessen Vorbild der Campanile in Venedig ist. Auf der Turmspitze thront die 1758 gegossene bronzene 4,70 Meter hohe Statue der Santa Eufemia.
Überall kann man pittoreske Gassen erkunden. Vorteilhaft dafür ist zur Zeit der geringe Anteil an Touristen.
Fast unmöglich bei dieser Reise ist es, die herrlichen Sonnenuntergänge zu ignorieren.
Mittwoch, 24.05.17
Auch der heutige Tag stand unter ähnlichen Aktivitäten wie gestern. Momentan scheint es selbst amfrühen Morgen schon zu heiß für die meisten Reptilien. Man sucht Stunden in steilem Dorngestrüpp, der Schweiß fließt in Strömen, findet aber nur sehr wenige Tiere. "Nebenbei" sehe ich meine erste Zippammer, einen Kernbeißer und einen Wiedehopf. Das Beste von heute, beginnend mit einem Blick aufs Habitat:
Felsbänder bei Dvigrad
Acker-Winde (Convolvulus arvensis) und Totholz bilden ein hübsches Ensemble.
An den Gebüschrändern noch eines der letzten bald verblühenden Diptam-Exemplare (Dictamnus albus) und im Halbschatten...
...
... Adriatische Mauereidechse (Podarcis melisellensis), uns früher eher als "Karstläufer" geläufig.
Mauerpfeffer auf nacktem Fels
Auch die Goldaugen-Springspinne (Philaeus chrysops) hat hier ihr Jagdrevier. Sie liebt Trockenheit und Wärme, in Deutschland vom Aussterben bedroht. Habe sie schon am Kaiserstuhl fotografiert.
Ausgerechnet am Parkplatz des Campingplatzes lief mir dann eine flinke Ruineneidechse (Podarcis sicula) über den Weg.
Gegen Abend nochmal eine erkfolgreiche Suche an den steinigen Küstenfelsen:
Männchen der Prachtkiel-Eidechse beim Sonnenbad am Abend
Weibliche, hochträchtige Prachtkiel-Eidechse (Algyroides nigropunctatus)
Nahaufnahme des Weibchens.
Das "pracht"volle Männchen trägt seinen Artnamen ganz sicher zu Recht! Man sollte sich diese zierlichen Tierchen wirklich aus der Nähe anschauen; mit etwas Geduld und ruhiger Annäherung klappt das meistens auch.
Sogar ein richtiges Portrait kann dann gelingen! Mit dem Tele-Zoom bin ich aber immer noch 70 cm entfernt, näher gehts nicht.
Auf dem Kies des Spülsaumes haben sich sogar einige Klatschmohnblüten entwickelt.
Minuten später drehe ich mich um und schaue nochmal hinaus aufs abendliche Meer.
Diffuse Bewölkung zieht auf, kein Roter Sonnenuntergang wie gestern, später in der Nacht gibt es sogar ein Gewitter. Ich schwinge mich aufs Rad und fahre zurück.
Gestern, 23.05. Dienstag, standen die schon öfter besuchte Ruinenstadt Dvigrad und die gegenüberliegenden Felsenhänge über dem Dragatal auf dem Programm. Ich hoffte u.a. auf erste Reptilien, wenngleich die recht große Hitze die Chancen nicht gerade erhöhte.
Im Jahre 1631 musste die Stadt wegen einer Pestepidemie aufgegeben werden. Momentan wird sie in Teilen restauriert, um den ungebremsten Verfall aufzuhalten. Ein wenig scheint mir dabei der morbide Charme verloren zu gehen.
Schon an der Außenmauer sonnte sich eine Prachtkieleidechse (Algyroides nigropunctatus). Daneben fanden sich heute hier aber keine weiteren Reptilien.
Etwas später versuchte ich mein Glück an den schmalen Pfaden unterhalb der Felswände.
Eines meiner Lieblings-Reptilien verharrte regungslos in der Macchia. Wie immer bewege ich mich bei der Reptiliensuche extrem langsam. So hatte der Scheltopusik (Pseudopus apodus), der mit 80-140 cm Länge wie die Riesenausgabe einer Blindschleiche erscheint, keinen Grund zur überhasteten Flucht.
Ein weiteres Exemplar am Wegrand.
Storchschnabel auf trockenem Fels
Karstläufer, auch Adriatische Mauereidechse genannt (Podarcis melisellensis)
Das selbe Exemplar im Schutz eines lichten Strauches. Verhält man sich ruhig, kommen sie oft recht schnell wieder zum Sonnenplatz zurück.
Ein anderer Karstläufer betrachtet mich genau.
Nach kurzem Standortwechsel siegt die Neugier erneut...
Prächtiges Männchen der adriatischen Mauereidechse mit leuchtend orangener Unterseite und blauen Lateralflecken.
Selbst an diesen heißen Felshängen grünt und blüht es im Schatten.
Pyramiden-Orchis (Anacamptis pyramidalis)
Die pralle Mittagssonne macht weiteres Suchen und Fotografieren sinnlos. Nach 18.00 Uhr breche ich noch einmal zu einer kleinen Foto-Fahrradtour ins küstennahe Hinterland auf.
Die erste Schlange unter einem Brett in einem verwilderten Garten ist eine kontrastreich gezeichnete Ringelnatter. Ein Foto lässt sie leider nicht zu.
Dagegen hätte ich auf dem Feldweg beinahe diese...
...kräftige Gelbgrüne Zornnatter (Hierophis viridiflavus) mit dem Rad überfahren. Wenigstens lässt sie mich noch eben die Kamera aus der Satteltasche holen, für ein Portrait reicht ihre "Geduld" dann aber doch nicht...
Alle bisherigen Fotos heute mit der Lumix GH5 und Zuiko 2.8/40-150 mm Pro plus 1.4x Extender.
Die Pflanzen-Studien im abendlichen Gegenlicht folgen in Kürze in einem separaten Titel.
Gegen 20.30 Uhr geht hier die Sonne unter. Blick über die Adria auf die Hügellandschaft südlich von Rovinj.
Die sommerliche Wetterlage scheint stabil zu bleiben. Schon wird der Nachtigallengesang immer lauter und die Zwergohreule beginnt mit ihren Rufen. Da ich ganz am Rande des Campingplatzes direkt am Wald "residiere", hört man Abends und nachts keinerlei menschliche Geräusche, als wäre man ganz alleine hier, nur Vogelgesang...