Samstag, 1. Juni 2019
Ein letzter Morgenpirschgang im urwaldartigen Pinios-Delta:
Amphibische Landschaft im Delta
Urplötzlich fliegen aus den im Wasser stehenden Tamarisken zehn Löffler auf.
Acht der zehn durch die Störung überfliegenden Löffler.
Eine sehr alte, stark veralgte Europäische Sumpfschildkröte quert den Pfad.
Erst im Portrait offenbart dieses Männchen seine Schönheit.
Ein weiteres den Weg querendes Männchen von Emys orbicularis hellenica (kurz hochgenommen zur Demonstration)
Griechische Blindschleiche (Anguis graeca), sie besitzt (bei genauem Betrachten erkennbar) noch Reste des Außenohres und kleine blaue Punkte auf der Oberseite.
Ob feucht oder trocken: Der Bestand an Griechischen Landschildkröten ist enorm, die Männchendichte auffallend.
Nach dem nächtlichen Regen haben wir Glück mit Amphibien: Riesige Erdkröte (früher: Mittelmeer-Erdkröte, Bufo spinosus) mit stachelig-warziger Haut.
Auf feuchtem Bodenlaub: Springfrosch (Rana dalmatina)
Einige der Springfrosch-Merkmale aus der Nähe: Trommelfell kleiner als Auge, Abstand Auge - Trommelfell kleiner als Trommelfelldurchmesser, spitze Schnauze.
Im schattigen Brombeergebüsch wechselt ein Europäischer Laubfrosch (Hyla arborea) seinen Sonnenplatz. Dazu finden wir jede Menge Jungfrösche mit 10-12 mm Körperlänge.
Einer der Höhepunkte des Tages: Weibchen der Syrischen Schaufelkröte (Pelobates syriacus) mit starkem Laichansatz.
In kürzester Zeit gräbt sich das Tier mit Hilfe der Grabschwielen (Fersenhöcker) an den Hinterfüßen in den lockeren Sandboden ein.
Grabschwiele
Fast verschwunden.
Ein wunderschönes Männchen fällt besonders durch die rot gefärbten Drüsenwarzen auf. Die erreichbare Körperlänge liegt bei 6-8 cm.
Einmal mehr finden wir auch heute ein kontrastreiches Jungtier der Hornotter (Vipera ammodytes), kaum länger als 20 cm, am Wegrand, nach langer Nachsuche mit geübtem "Adlerblick".
Noch viel schwieriger zu entdecken: Pärchen der Hornotter bei der Paarung tief im Gebüsch. Starker Ausschnitt. Nur durch zuckende Bewegungen wurden wir aufmerksam. Grauschwarz das zuckend überkriechende Männchen, lehmfarben das Weibchen. Die gesamte Paarung dürfte weit mehr als 30 Minuten gedauert haben.
Vielleicht das gleiche Pärchen, das ich vor Tagen per Foto dokumentiert habe.
Wieder auf trockenem Boden verlassen wir das dornenreiche, von Christusdorn dominierte Gebiet. Im Hintergrund das Ossa-Gebirge, das vom Olymp durch den Pinios getrennt wird.
An dieser Stelle muss man jedoch auch einmal die enorm hohe Vermüllung der Landschaft in Griechenland ansprechen. Wenn Müll überhaupt abgefahren wird, so landet er oft genug wieder irgendwo in der Natur. Das tun auch Privatpersonen (Touristen nicht ausgenommen).
Benny ist sich seit Jahren nicht zu fein, (nicht nur) im Pinios-Delta den Müll der Griechen einzusammeln, auch wenn das kaum den Tropfen auf dem heißen Stein bedeutet. Großen Respekt!
Abschied von Stomio:
Kapelle im "Santorini-Stil" mit Hochzeitsgesellschaft
Der kleine Fischerhafen von Stomio wirkt meist wie gottverlassen. Kein Wunder: Das Meer ist stark überfischt, u.a. durch Dynamit-Fischerei
Die Hauptstraße von Stomio
Dorfkirche von Stomio, mit korrekter (!) Zeigerstellung
Blumenschmuck
Abendstimmung mit Blick auf das Ossa-Gebirge
In der Nähe des ALIAKMONAS-Stausees südlich von Kozani beobachten wir an einer Sandsteinwand u.a. folgende Arten (der Steinkauz war heute nicht zu sehen):
Steilwand: Durchlöchert fast wie ein Schweizer Käse und vor vielen Beutegreifern sicher.
Bienenfresser-Pärchen, Männchen mit Junikäfer. Unten auf der Wurzel ein männlicher Weidensperling.
Dohle (Coloeus monedula) vor der Brutwand
Gruppe von Dohlen vor der Brutwand, links eine mit Pflanzenteilen ausgestattete Höhle.
Steinsperling (Petronia petronia, Weibchen) mit Raupe, um die Jungen in der Höhle zu füttern. Er kommt im Süden Eurasiens sowie im Norden Afrikas vor und ist vor 1950 in Mittteleuropa ausgestorben.
Blauracke (Coracias garrulus) im angrenzenden Revier ...
... und an der Brutwand. Das Verbreitungsgebiet schrumpft derzeit auffallend.
Urplötzlich hereinbrechende Gewitter zwangen leider zur Weiterfahrt und Programmänderung. Bennys brauner VW-Bus ist kaum noch wahrnehmbar. Ich folge mit dem Opel Corsa im Konvoi.
Das Pindos-Gebirge mussten wir also streichen, und kommen bereits heute Abend, Sonntag den 2. Juni 2019, am Kleinen Prespa-See an und fanden ein Privatquartier für mich. Morgen werde ich nochmal ins gebuchte "Hotel" Varnous in Agios Germanos umziehen.
Zwischenbild bei Kastoria: Über viele -zig Autobahn-Kilometer beidseitig hohe, starke Metallzäune gegen Bären-Wildwechsel, nachdem es sehr viele Bärenunfälle mit Autos gegeben hatte.
Infotafeln zeigen den in Griechenland gelegenen "Mikri Prespa" mit der schmalen Halbinsel in Nähe der Pelikan-Brutkolonien (Krauskopf- und Rosapelikan). Oben im Bild der Große Prespa-See, der nur zu einem minimalen Teil noch auf griechischem Gebiet liegt. Außerhalb der Tafel im Norden Nord-Mazedonien, im Westen Albanien. Die Grenzen sind per Mietwagen nicht passierbar.
Vom Kleinen Prespa-See die letzten Abend-Impressionen; Himmel: Bedeckt, Boden nass und viele Pfützen, Temperatur: Klamme 12° Celsius. Gebirgsklima eben. Der See liegt auf 1000 Metern ü.d.M. Magische Atmosphäre bei bleigrauem Himmel und blaue Bergen rings umher.
Etliche Krauskopfpelikane fliegen niedrig über uns hinweg!!
Schlafgesellschaft von Krauskopfpelikanen (Pelecanus crispus) auf einer sicheren Sandbank am Großen Prespa-See
Bilder folgen, sofern WLAN weiterhin klappt.
Freitag, 31. Mai 2019
Am Sonntag den 02.Juni starten wir dann zusammen in Richtung Prespa-Seen im abgelegenen Dreiländer-Eck Griechenland-Nordmazedonien-Albanien, legen u.a. einen Zwischenstopp mit Übernachtung im Pindos-Gebirge ein, um am Montag Abend am Kleinen Prespa-See Quartier für eine Woche zu beziehen, wo ich dann ohne den excellenten Faunenkenner, Freund und "Guide" Benny Trapp auskommen muss.
Zuvor ein kurzer Querschnitt der vielen Beobachtungen der letzten beiden Tage im hiesigen Gebiet um Stomion:
Heute morgen wieder im Auwald des Pinios auf Pirsch
Langsam trocknen einige der Sümpfe aus.
Tiefe Spuren im Morast von einem Dutzend wildlebenden Rindern
Kapitaler Bulle - Vorsicht!
Kuh mit Jungrind
Widnis am großen Fluß ...
Hier flogen plötzlich zehn Seidenreiher und vier Schwarzstörche auf.
Sehr häufig auch heute wieder Testudo hermanni boettgeri, hier ein großes, superschönes Weibchen ...
... beim Fressen von Klee.
Smaragdeidechsen sonnen sich vormittags in den etwas trockneren Bereichen.
Bei etwa 1,5 Metern Annäherung mit dem Telezoom ist dann jedoch Schluß, das Tier verschwindet im Gebüsch.
Der Höhepunkt des Vormittags: eine von mir entdeckte kräftige weibliche Hornotter (Vipera ammodytes), die wir aus etwa 70 cm Distanz portraitieren können.
Nach einem Werkstattbesuch in Katerini und teils heftigen Regenschauern am Olymp erklimmen wir die Serpentinen hinauf zum Kato Olymp:
Kurzer Stopp bei PANTELEIMONAS, dem wohl malerischsten Dorf dieses Gebirges
In der fruchtaren Ebene des ehemaligen Kratersees beruhigt sich das Wetter und wir finden einiges an Flora und Fauna.
Ein kleiner Gebirgsbach. Gelbbauchunke (Bombina variegata scabra) in der sog. Kahnstellung: Durchgebogener Rücken, Unterseite, Vorder- und Hinterbeine nach oben, die gelbschwarzen Signalfarben sollen Feinde abschrecken.
Das Hautgift ist immerhin ein starker Reizstoff, etwa ähnlich dem des Feuersalamanders. Keinesfalls sollte man es an die Augen bekommen.
Unterseite: Kaum ein Beutegreifer wird sich an diese auffällige Kreatur heranwagen, zumal das Hautsekret einen herben Geruch verströmt.
Es zieht mit Blitz und Donnergrollen ein Gewitter auf. Die flache Landschaft mit dem Kraterrand in ein unwirkliches Licht getaucht.
Blühende Berberitze
Junkerlilien (Asphodeline lutea). Danke wieder einmal an Christina!
Benny am Wiesenrand mit Klatschmohn im Visier
Mohn im Getreidefeld, "Blaue Berge" im Hintergrund, klare Gebirgsluft
Hirte mit Schafen und Ziegen
Rötelschwalbe sammelt Lehm zum Nestbau.
Mauerpfeffer auf der Bergkuppe
In den Höhenregionen des Kato-Olymp
Blick von der Kuppe in Richtung Süden auf die thessalische Ebene um Larissa
Weil das Gewitter nun richtig nahe kommt, wollen wir schnellstmöglich die ruppigen Serpentinen hinabfahren, und bei starkem Regen ist unser Ziel wieder Stomion am Pinios-Delta.
In der Nacht will Benny nach Syrischen Schaufel- und Wechselkröten und anderen Amphibien auf der Straße suchen. Viele Glühwürmchen begleiten unseren Weg in den feuchten Wiesenniederungen.
Morgen mehr, es ist 01.10 Uhr!
Montag, 27. Mai 2019
Ein letztes Frühstück im Hotel "Villa Belles", das ich nur wärmstens weiterempfehlen kann. Gut geführt und äußerst liebenswürdiges Personal!
Heute in der dritten Woche meiner Griechenland-Reise bin ich nun für 9 Tage, nach 245 km Fahrtstrecke, mit einem sehr fachkundigen Kenner,
siehe Benny Trapp's Foto Datenbank
im Pinios-Delta und der Gegend um das Olymp-Massiv.
Mit Bennys geländegängigem VW-Bus und 16 Jahre altem treuem Rüden "Malacka" auf Tour
Und schon gleich am ersten Morgen das erste Highlight im Delta:
Suchbild Hornviper (Vipera ammodytes) auf Baumrinde. Tarnung ist alles!
Die Baby-Hornviper, ca. 24 cm lang, liegt bewegungslos und lauert auf kleine Eidechsen. Nach kühlem Morgen und Nieselregen ist nun die Sonne nachmittags hervorgekommen, die Luft schwülwarm, die Schnaken summen.
Ein Vipera ammodytes-Männchen überquert zum Trinken den Weg
Ein großes Hornotter-Weibchen in der Morgensonne
Hornotter-Pärchen, vorne das Weibchen, am gemeinsamen Sonnenplatz
Ich demonstriere einen der beiden Giftzähne der Hornotter an einem überfahrenen Tier. Der Zahn kann bis 10 mm lang werden. Vorsicht ist angebracht. Wir fangen keine Vipern.
Eine von vielen, hier sehr großen Griechischen Landschildkröten (Testudo hermanni boettgeri), ein Männchen, wohl knapp ein Kilogramm schwer.
Griechische Landschildkröte mit besonders schöner Kontrastfärbung
Schön in Positur: Es könnte sich um Sympetrum meridionale, die Südliche Heidelibelle, Weibchen, handeln.
An einem der vielen sehr ursprünglichen Auwaldtümpel konnten wir zwei Schwarzstörche, vier Löffler, etlich Grau-, Seiden- und zwei Purpurreiher entdecken, sowie eine Gruppe von etwa 35 Zwergscharben. In fast jedem Gewässer tummeln sich Emys, Mauremys rivulata, Grünfrösche, an Land hüpfen Springfrösche, krabbeln Wechselkröten umher und sonnen sich Mauer- und Smaragdeidechsen. Morgen ist eine Tour auf mittlere Höhen des Kato Olympos, des Kleinen Olymp, geplant.
Dorf am Kato Olymp, dem "Kleinen Olymp". Im Hintergrund das Olymp-Hauptmassiv noch mit Schnee.
Eine der letzten wilden Narzissen im ehemaligen Vulkankrater am Kato Olymp
Orchis-Art (Knabenkraut) und Hahnenfuß, im Hintergrund zu ahnen der Olymp-Gipfel mit Schneefeldern
Wasserfälle am Olymp bei Dion
Making of ... Benny at Work, Makro ist anstrengend
An den Wasserfällen: Spagat. Foto: Benny Trapp
Klares Gebirgswasser auf Kalktuff
Erstmals überhaupt bekam ich an den Steilhängen am Wasserfall die zierliche Kykladen-Mauereidechse (Podarcis erhardii, Weibchen) zu Gesicht.
Eidechsennatter (Malpolon monspessulanus), sie jagt sehr gerne Eidechsen, auffällig das "adlerartig" überstehende Überaugenschild.
Puppenräuber (Calosoma), eine räuberische Laufkäfer-Art, ein Juwel, ernährt sich v.a. von Schmetterlingsraupen.
Eine große, kontrastreiche Natrix natrix persa, Ringelnatter
Ringelnatter am Quellbach, wo es u.a. Wasserfrösche und Griechische Frösche (s. unten) gibt. Länge ca. 1,3 m.
Griechischer Frosch (Rana graeca). Die letzten drei Tierarten wurden aus einem Schacht geborgen, fotografiert und sofort freigelassen.
Benny in Aktion
Eine der letzten Ophrys-Exemplare bei den Fällen
Aus den Gräsern kurz auf die Hand krabbeln lassen: Sägeschrecke (Saga hellenica). Saga hellenica besiedelt Steppenrasen, Trockenrasen, lichte, heiße Hänge, trockene Waldränder und andere sonnige und reicjh strukturierte Habitate, und ist carnivor, frisst v.a. andere Insekten.
Eine fast überirdisch leuchtendes Klatschmohnensemble, (leider) im Mittagslicht
Wir suchen am Nachmittag, nach Reifenwechsel, ein küstennahes noch leicht feuchtes Brachlandgebiet bei Katerini auf, um seltene Vogelarten zu finden:
Kalanderlerche
Zum Vergleich: Haubenlerche beim Sandbaden
Ganz großes Glück hatten wir mit vier Rotflügel-Brachschwalben (Glareola pratincola) direkt vor uns auf dem Weg in der Abendsonne. siehe auch Rotflügel-Brachschwalbe – Wikipedia
Ebenfalls in den langsam austrocknenden Feuchtwiesen in großer Menge: Südliche Heidelibelle (Sympetrum meridionale)
Eher an offenen Gewässern oder als Pionierart: Plattbauch-Libelle (Libellula depressa, Männchen)
Am gleichen Bach am Kato Olymp, und an etlichen anderen Kleingewässern wie Schafstränken: Gelbbauchunke (Bombina variegata scabra). Beachte die herzförmige Pupille.
Fast alle Vogel- und Kleintieraufnahmen wurden mit dieser universellen Kombi gemacht: Sony A7R3 (bzw. A9) mit SEL 100-400 mm GM.
Wie schon erwähnt, sind die Exkursiontstage lang und die Abende äußerst kurz, sodass im Moment nur immer ein paar Tageshighlights in den Blog kommen können.
Donnerstag, den 30.05.2019: Erneuter Ausflug an die Hänge des Olymp, Ziel: Breitrandschildkröten:
Schon nach kurzer Suche begegnete uns ein adultes Weibchen am Wegrand.
In diesem typischen Habitat an den buschbewachsenen heißen Trockhängen (v.a. Christusdorn) mussten wir etwas länger für dieses große Männchen suchen. Man kann es ganz rechts fast am unteren Bildrand, vor dem helleren Stein, erspähen.
Die älteren Männchen haben besonders weit ausladende hintere Randschilder, wie der wissenschaftliche Name ("marginata") schon andeutet.
Portrait des Männchens. Nachdem ich seit 33 Jahren Breitrandschildkröten halte und züchtete, freue ich mich besonders über Freilandbeobachtungen wie heute.
Bei der Schildkrötensuche im Gelände stießen wir auf etliche filigrane Fadenhafte (wahrscheinlich Nemoptera sinuata), aus der Ordnung der Netzflügler (Neuroptera). Kein Schmetterling!
Eine weitere Art der Hafte: Schmetterlingshaft (möglicherweise Libelloides macaronius) in Ruhestellung an Halmen.
In der Abenddämmerung besuchten wir bei Dion bei einer Schlucht einen uralten Platanen-Märchenwald.
Und heute Abend:
Gegrillte Sardinen
mit Griechischem Salat. Sehr sehr lecker.
ff. ...
Sonntag, 26. Mai 2019
Sollte es meine Zeit am letzten Tag des Aufenthaltes noch zulassen, möchte ich gerne noch wenigstensmeine Lieblings-Impressionen der Abschieds-Abendtour mit Nicolaos einstellen:
Gegen 19.00 Uhr Abfahrt mit Nicolaos
Rosapelikane vor den blauen Belles-Bergen
Einfach majestätisch
"Unser" Lieblingsplatz, an dem wir ein Gefühl von "Amazonas" hatten und fast die ganze Zeit ankerten, ohne zu stören.
Einfach paradiesisch. Leider hört die Ruhe nicht, neben den Vogestimmen ...
Löffler im magischen Licht - wie ein Tanz
Kormoran-Scherenschnitte
Rückfahrt zur Blauen Stunde - still liegt der See
Zur nostalgischen Abschiedsstimmung, den vorbeigleitenden Vögeln und den magischen Erlebnissen am Kerkini-Lake habe ich mir folgende meditative Musik herausgesucht:
(3) Stive Morgan - Solar Wind part 4 (special edition) - YouTube
Bevor es an früherer Stelle "untergeht", hier noch ein paar "illegale" Fotos der sehenswerten Tropfsteinhöhle von Höhle Alistrati
Es gab dort eine sehr informative Führung in griechischer und englischer Sprache, leider fingen wir paar uneinsichtigen Fotoknipser uns einige Rüffel ein ...
Am Montag, den 27.05. geht meine Reise weiter in Richtung Olymp, zum vereinbarten Treffpunkt in Stomio am Pinios-Delta. Heute ist "Halbzeit". Ich hoffe, es gibt Verbindung und neue spannende Eindrücke einer ganz anderen Gegend unter fachkundiger Leitung!
Mittwoch, 22. Mai 2019
Aus Zeitmangel kann ich die Tagesreihenfolge nicht mehr genau einhalten.Vorweg etwas zum Schmunzeln:
In Griechenland stellt man neurdings wohl Kühe ins Tor.
Zum Glück ist das nicht MEIN Corsa.
Meine Beobachtungen vom 24.und 25.05. in bzw. bei Kerkini am Westufer:
Markttag in Kerkini:
Die Plastifizierung der Welt macht leider auch am schönen Lake Kerkini nicht halt.
Ohne Plastik geht es nicht. Am Ende landet der ganze giftige Schrott immer in den Gewässern.
Daran werden auch die morgigen Kommunalwahlen nur wenig ändern können. Hier die Hellas-Flagge. Allenfalls ein paar Freiwillige bzw. NGO´s kümmern sich mit bescheidenen Mitteln um die Reinigung des Sees.
Die schöne griechisch-orthodoxe Kirche in Kerkini mit Störchen. Sie bekommen täglich Gottes Segen ...
Der Seedamm nördlich von Kerkini ist recht "gut" befahrbar.
Ringelnatter im späten Licht: Gestreifte Form (Natrix natrix "persa")
Würfelnnatter (Natrix tessellata) beim Sonnen. Ob sie schon weiß, was ihr heute noch blühen KÖNNTE??
Am Westdamm beobachtete ich einen Weißstorch, der innerhalb weniger Minuten zwei Würfelnattern aufspürte und nach längerem "Ringen" verschlang.
Immer wieder hatte die Schlange "verzweifelt" versucht, zu entkommen. Letztlich vergeblich gegenüber dieser "Riesenpinzette".
The End. Die Natter wird lebend verschluckt.
Kleine Bachläufe, parallel zum Damm, bilden wichtige Nahrungshabitate für die Schreitvögel und sind Suhlen für die Büffel. Auf dem Wurzelstock rechts saßen etwa 20 Schildkröten, die meisten davon adulte Mauremys rivulata, der Rest Emys.
Weißstorch im Wiesengelände
Abflug zum Horst
An einem der hier vielen Horste auf den Telefonmasten warten schon Partner und hungrige Junge!
Vom Bachlauf heraufgekommen überquert direkt vor dem Auto eine weibliche Emys orbicularis hellenica den Weg. Da musste natürlich kurz ein Portrait gemacht werden.
Für mich erstaunlich die weitgehend schwarzbraune Unterseite (Plastron), womöglich durch Eisenoxide verstärkt.
Ein weiteres, männliches Exemplar von Mandraki (Nordufer) mit deutlicher gelber Sprenkelung ...
... und typischerweise stärker gefleckter Unterseite.
Ein Weibchen der sehr zahlreichen Smaragdeidechsen beim Sonnenbad (Mandraki), deutlich erkennbar trächtig mit Eiern.
Ein Highlight: Auf totem Gezweig beim Sonnen eine der mächtigsten, im Wesen gutmütigsten Schlangen des Balkans: Die Vierstreifennatter (Elaphe quatuorlineata). Sie lieben die Nähe des Wassers.
Als gute Schwimmerin verschlingt sie bevorzugt Eier und Junge von Wasservogel-Schwimmnestern, z.B. der Seeschwalben.
Neben den obligatorischen Wasserbüffelherden ...
...
... habe ich einige größere, rotbunte und graue Rassen von Rinderherden südlich des Ortes Kerkini, hier beim Durchwaten des Flachwassers beobachten können. Da sie sehr friedlich sind, habe ich mich mitten hinein begeben:
Gerne kühlen sie sich bei großer Hitze hier ab.
Blick zum Himmel: Rund 58 Rosapelikane in Formation
In Europa ein äußerst seltener Anblick!
Ich habe übrigens nochmal genauer recherchiert: Rosapelikane brüten erst seit 2016 am Kerkini-See. 2016 und 2017 waren es 30 Brutpaare. 2018 fiel die Beringung der Rosapelikane aus.
2019 habe ich Telefotos der Rosapelikane auf den beiden Plattformen (bzw. Steinaufschüttungen) ausgewertet:
Etwa 40-60 Jungvögel! (gezählt per Fotoaufnahme am 22.05.2019). Die Rückseite der Steininsel blieb uneinsehbar. Der Jungvogel-Bestand wird durch die Kameras auf den Pfählen permanent kontrolliert. Somit haben wir aktuell 3 Brutgebiete der Rosapelikane in Europa: Donaudelta (Rumänien), Prespa- und Kerkini-Seen (Griechenlandch
Jungtiere der hier am See häufigeren Krauskopfpelikane konnten wir nicht erfassen. Sie brüten u.a. auch am Skutari-See (Monenegro).
Nach Auskunft der Parkranger sollen zur Zeit "300 Couples", also Brutpaare, des Krauskopfpelikans auf den künstlichen Nistinseln brüten. Andere Aussagen gehen von 300 Individuen aus. Ich kläre das noch. Im Juni 2018 wurden nach übereinstimmenden Berichten 150 Krauskopf-Jungvögel beringt!!
Mehr Pelikan-Beobachtungen erhoffe ich mir in der 2. Hälfte des Urlaubs an den Prespasee – Wikipedia Prespa-Seen.
Wasserbüffel-Gruppe beim Wiederkäuen im Uferschatten
Leitkuh tritt auf die Straße, noch nass von der Suhle
Vorfahrt beachten!
Solche Funde bleiben bei der Menge an Rindern nicht aus.
Distelblüte mit perfekter Symmetrie
Wolliger Fingerhut, unweit vom Seeufer. Danke an C.G. !
Wolliger Fingerhut (Digitalis lanata), hochgiftige Arzneipflanze Wolliger Fingerhut – Wikipedia
Anax parthenope - Kleine Königslibelle - Makro-Forum.de Direkt am Spülsaum legen die Paare bzw. die Weibchen ihre Eier an treibenden Holzteilen ab. Diese mediterrane Art ist in Deutschland noch selten anzutreffen.
Coenagrion puella - Hufeisen-Azurjungfer
Feuerlibelle (Crocothemis erythraea), sehr häufig im ganzen Mittelmeerraum, aufgrund der Klimaerwärmung auch in ganz Deutschland eingewandert.
Am Straßen- oder Wegrand sieht man häufig als Zeichen des stark verbreiteten griechisch-orthodoxen Glaubens solche kleinen "Monasterys".
In allen Variationen ...
Im Inneren allerlei Ikonen und kleine Opfergaben
Oft sind es auch "Erinnerungstempel" für Unfallopfer, wie hier für einen sehr jungen Fischer am Seedamm.
Traurig
Die nachfolgende 18.45 Uhr-Abendlicht-Birding-Tour zum See bescherte fantastisches Licht und bleibende Eindrücke. In Kürze mehr davon. Den vorangegangenen Blog habe ich soeben erweitert.