Montag, 12. November 2018
Portugal liegt schon wieder hinter mir, und schon tun sich neue Motive und Sichtweisen auf. Ich lade euch zum zweiten Teil eines November-Spazierganges im Vorbachtal ein:
Träumerei im Gras. Ich werde nie vergessen, mit welchen Gefühlen und Träumen ich als Kind oft im hohen Wiesengras lag, und in diesem naiven Weltbild Fantasie und Sinne für immer geprägt wurden.
Wer den Maler Friedrich Hechelmann - Bing images kennt, kann vielleicht meine (bescheidenen) subjektiven Assoziationen zu einigen seiner traumhaften Malereien nachvollziehen.
Zarte Reduktion
Löwenzahn
Der "unmögliche" Weg des Lichts
Distel vor Sonne
Anmerkung: Die Bilder entstanden ohne zusätzliche Hilfsmittel, nur aufgrund der vorhandenen Strukturen und natürlichen Lichtbedingungen vor Ort und wurden nachträglich nur minimal angepasst. Das macht mir am meisten Spaß, z.B. setze ich auch keine Blitzgeräte ein.
Samstag, 10. November 2018
Hiermit schließe ich nun endgültig meine dreiwöchige Portugal-Fototour. Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig von der Region, der Flora und Fauna vermitteln, sozusagen als Schnupperkurs ... drei Wochen sind definitiv zu wenig.
Vielleicht sehen wir uns im Frühjahr 2019 irgendwo auf der Iberischen Halbinsel wieder.
Nun gilt: Nach der Reise ist vor der Reise.
Dazwischen liegen einige Wintermonate in der Heimat, ob nass, trocken, kalt oder mild. Sspannende Fotomotive findet man immer. Wer weiß schon, was kommt, in jeder Hinsicht ...
Bleiben wir gesund, optimistisch und kreativ!
"Immer mit der Kamera unterwegs, bloß nichts verpassen"
Teil 1:
Algarve - auch das Land vieler Salinen und Salzhalden.
Am Strand von Monte Gordo: Die bunte Fangflotte der Fischer
Die Flaggen der Bootseigner stecken in Styroporblöcken und dienen wie Bojen der Markierung der Fangnetze.
Großgefleckte Katzenhaie (Scyliorhinus stellaris) werden ebenso gefangen, ...
... wie Knurrhähne (Triglidae) ...
... oder der Oktopus, auch Gemeine Krake (Octopus vulgaris). Die letzten drei Bilder stammen aus der Fangauktion bei Sagres.
Leider wird noch immer gebaut, und so kann ich uns ein "häßliches" Bild nicht ersparen.
Auch dies kein besonders erfreuliches Vorbild.
Monte Gordo ist ein leider etwas aus dem Ruder gelaufenes Touristenzentrum. Einzig "wild" und visuell attraktiv die Fischerboote und der dramatische Abendhimmel.
Stranddistel
Teil 2: In Cacela Velha, dem sog. Museumsdorf, gibt es doch noch Facetten des Lebens:
Eine De-Collage oder: "Der abgerissene Liebes-Storch"
Man könnte auch sinnieren: Liebe ist vergänglich?
Teil 3: Mertola
Vom pittoresken Städtchen möchte ich noch etwas Besonderes zeigen:
Leider war das Anwesen des holländischen Künstlers Christiaan Zwanniken, direkt neben dem Kloster Convento de Sao Francisco, geschlossen. Obwohl er anwesend war, konnte ich ihn leider nicht erreichen.
Dafür möchte ich jedem, der etwas für Kunst übrig hat, in diesem Falle für computergesteuerte, mechanische Skulpturen, oft mit Tierskeletten aus der Umgebung hergestellt, das folgende, für mich faszinierende, 5-Minuten-Video unbedingt zur Ansicht empfehlen: ZWANIKKEN FABRIEK | Christiaan Zwanikken
Insbesondere ist seine Roboter-Esel-Skulptur, die das alte maurische Bewässerungssystem auf realistisch-surreale, teils beklemmende Art veranschaulicht, bemerkenswert.
Immerhin wagte ich über den Zaun einen Blick auf das wunderschöne, landschaftlich eingebettete und von Gärtnern ökologisch bewirtschaftete mediterrane Grundstück direkt neben dem Kloster. Vielleicht klappt es beim nächsten Besuch.
Das Kloster aus dem 17. Jahrhundert
Von hier oben kann man einen ganz hervorragenden Blick auf Mertola mit seinen an den steilen Hang gepressten Gässchen und Häusern und auf die mächtige Burg genießen.
Teil IV:
"Rudelbildung". Zum Glück die Ausnahme. Natur ist "in".
"Familienfoto" - dieses "Rudel" finde ich noch etwas sympathischer ...
Steht die Welt Kopf?
Was man liebt, möchte man festhalten. Vielleicht ist es in meinem Falle Portugal und die Algarve?
Auch der Portugal-Blog befindet sich nun auf der Zielgeraden.
Die Salinen von Tavira im letzten Abendlicht.
Mittwoch, 7. November 2018
Der versprochene letzte Teil "Portugal-Algarve - die etwas andere Sicht" folgt natürlich in Kürze und ist schon in Vorbereitung!
Bitte klickt auch mal auf der Startseite das "Foto des Monats OKTOBER" an, hier ist das prachtvolle, seltene Purpurhuhn großformatig abgebildet. Ein Bild, das mir viel bedeutet.
Aufgrund des heutigen "portugiesisch"-warmen und herrlich sonnigen Wetters möchte ich euch zu einem Fotospaziergang , 500 Meter Luftlinie ab Wohnhaus, einladen.
Da es unsere klassische Herbstfärbung in Portugal nicht gab, fühle ich mich ausgehungert nach den warmen, leuchtenden Farben ...
Der Feldweg führt zunächst an der selten frequentierten Bahnlinie der "Westfrankenbahn" entlang.
Wohin führen die Wege des Lebens? Immer geradlinig?
"Goldrausch"
"Kleines Fabelwesen"
"Tropfen-Reflex"
"Hintergründiges I"
"Hintergründiges II"
"Grashalm vor Brombeerblättern"
"Aufgerollt"
Brombeerblatt
Alter, solitärer Birnbaum mit starkem Mistelbesatz
Angusrinder in extensiver, naturnaher Hangbeweidung im Vorbachtal
Stacheldraht
Wildschweine prallen manchmal an die locker gespannten Drahtzäune der alten Schaf- und Rinderweiden. Zurück blieben ein paar Büschel vom Borstenvieh ...
"Spektralfarben": Nasser Drahtzaun im Gegenlicht als technisch-ästhetisches "Kunstwerk" (?)
Alle Bilder heute mit Lumix G9 und Olympus Zuiko 40-150 mm. Kein Stativ wie fast immer.
Montag, 5. November 2018
Nachtrag:
Diese in der letzten Woche gezeigte Grasmücke ist nun sicher von mir bestimmt: Es handelt sich um die recht zierliche, langschwänzige Provence-Grasmücke (Sylvia undata, Männchen). In meinen Augen eine sehr ansprechende Art, die fotografisch schwer zu erhaschen ist.
Samstag, den 3. November 2018: Eine letzte Strandwanderung auf der Ilha de Tavira, der Inselbarriere vor der Küste, bei sehr angenehmen Lufttemperaturen von etwa 26°C und leichter Brise von Süd.
Dieses kleine Fischerboot brachte uns Handvoll Touristen auf die langgestreckte Insel. Im Hintergrund mein Quartier, das Hotel Vila Gale Albacora, das in die ebenerdige Struktur einer ehemaligen Thunfisch-Verarbeitungsfabrik eingebaut wurde. Auf dem Foto in der Mitte die Kirche dieses kleinen "Dorfes", links die ehemaligen Wohnungen der Arbeiterfamilien (weiß), rechts neben der Kirche das Gleiche (ockerfarben). Etwa 160 Personen konnten hier wohnen.
Die Kirche
Eines dieser kleinen "Häuschen" war die vergangenen drei Wochen mein Quartier. Abends auf der kleinen Terrasse sitzend hörte man nur das Trillern der Maulwurfsgrillen, die Rufe einzelner Seevögel und bei Flut die Brandung des Atlantiks. Traumhafte Ruhe.
Einschub: Eine Reihe großformatiger Poster von Originalaufnahmen an der Rückwand des gemütlichen Speisesaals zeigen Szenen aus der Blütezeit des Thunfischfanges:
Auch sonst strahlt dieses ruhige, sehr empfehlenswerte Hotel auf Schritt und Tritt historisches Flair aus. Eine gelungene Synthese aus Denkmalschutz und Moderne. Ein kleines Museum veranschaulicht mit Fotos und Nachbauten die längst vergangene Hochzeit des Thunfischfangs.
Zurück auf der Insel:
Der kleine Leuchtturm weist den Weg zur Hafeneinfahrt nach Tavira.
In etwas kindlicher Darstellung und reichlich verwittert weist dieses "Fresco" des winzigen Campingplatzes auf eines der Charaktertiere der Inseln hin...
Das einfache Restaurant bietet Meeres-Spezialitäten an wie etwa Goldbrasse. In wenigen Tagen wird geschlossen, die Saison ist beendet.
Ein paar Strandwanderer nutzen den herrlichen spätsommerlichen Tag. Nach etwa 8 Kilometern trete auch ich den Rückweg an, um das letzte Boot um 17.00 Uhr zu erreichen. Die Nacht auf der Insel zu verbringen wäre insofern fatal, da ich um 04.00 Uhr aufstehen muss, um das Taxi zum Flughafen FARO nicht zu verpassen...
Zwei portugiesische Muschelfischer bei der mühsamen Arbeit
Ein Fischer bei der Ausfahrt zum nächtlichen Fang
Gleißende, tiefstehende Sonne gegen 16.00 Uhr
Zahn der Zeit an der Anlegestelle der Boote
Schon im Boot sitzend zeigt sich mir ein heutiger Tidenhub von mindestens drei Metern. Der Unterbau der Anlegestelle ist überwuchert von Muscheln.
Auch das Bootspersonal zeigt nun verhaltene Müdigkeitserscheinungen ...
Der letzte, verspätete Gast wird noch abkassiert (1.30 Euro für Hin- und Rückfahrkarte)
Zurück am Festland. Abendstimmung am Bootsanleger. Am anderen Flußufer "mein Thunfischhotel", wahrscheinlich die einsamste und naturnächste Anlage der gesamten Algarve-Küste. Ein anderes Quartier würde ich hier nicht mehr buchen wollen ... Allenfalls im reizvollen Hinterland, aber das ist ein anders Thema.
Es mag kitschig sein, aber das Bild hat meine sentimentale Abschiedsstimmung heute symbolisch berührt: Ein wenig habe ich mich wohl doch schon jetzt in die (in Teilen) zauberhafte Algarve verliebt ...
Demnächst stelle ich euch noch einige "Rückblicke und letzte Impressionen" vor, die die aus Zeitmangel einfach zu kurz gekommen waren. Das wird noch ein paar Tage beanspruchen, denn der Alltag beginnt schon wieder wie eine Krake meine Aufmerksamkeit in Besitz zu nehmen ... Für euch treue Blog-Begleiter geht also die Reise noch ein paar Tage weiter.
Freitag, 2. November 2018
Heute, meinem letzten Tag mit Auto, war ich noch einmal lange auf der Ria Formosa bei Faro unterwegs. Endlich gelangen Aufnahmen der Grasmücken, die fast nie frei sitzen.
Abends hatte ich fantastisches Licht im Rücken und Glück, dass bei Ebbe das komplette Watt frei lag. Speziell die Störche konnte ich im Watt intensiv bei der Nahrungssuche beobachten. Und die Farben meines Lieblingsortes Praia da Faro kamen extrem gut zur Geltung.
Samtkopf-Grasmücke (Sylvia melanocephala, Männchen)
Fast nie sitzen die Vögelchen mal für einen Moment frei, fast immer schlüpfen sie nach niedrigem Flug im Gesträuch.
Ganz in der Nähe ebenfalls im niedrigen Buschwerk: Provencegrasmücke (Sylvia undata, Männchen). Im Unterschied zur obigen Samtkopfgrasmücke Körper zierlicher, aber der Schwanz ist länger und wird oft gestelzt getragen. Für mich eine neu fotografierte, sehr aparte Grasmückenart.
Ein kurzer Abstecher in die Lagoa de Sao Lourenco erbrachte folgende Erkenntnisse:
Mauremys leprosa gibt es in allen Geschlechtern und Altersklassen, hier ein sehr großes Weibchen.
In der Minderheit demgegenüber sind die Europäischen Sumpfschildkröten, genauer gesagt die Unterart Spanische Sumpfschildkröte (E.o.hispanica), hier ein ausgewachsenes besonders farbenfrohes Männchen (mit gelber Iris)
Wasservögel und Schildkröten haben sich miteinander arrangiert.
Nunmehr ist auch für mich sicher, dass die amerikanischen Rot- und Gelbwangen-Schmuckschildkröten hier in Überzahl sind. Ein leidiges Problem, wie schon einmal geschildert.
Alleine heute habe ich Jungtiere ab etwa 5 cm Panzerlänge von ALLEN genannten Arten, also auch den invasiven "Amerikanern", beim Sonnen beobachtet. Ich bin kein Anhänger einer gewissen fremdenfeindlichen Gruppierung, aber hier besteht tatsächlich die Gefahr der Verdrängung der heimischen Arten, alleine schon wegen der größeren Robustheit.
Nach Überqueren der bekannten Holzbrücke gehe ich einige Kilometer am Atlantik längs.
Blütenimpression
Die Dünen verändern sich ständig, speziell während der Winterstürme.
Angespülter Fisch
Beim Blick über den Dünenriegel der Ria Formosa zeigt sich landeinwärts das freiliegende Watt bei Ebbe.
Hier treffe ich meine guten, alten Bekannten wieder, die mich schon lange akzeptieren. Dann komme ich wieder in Nähe ...
... von Praia da Faro.
Das Licht ist ungewöhnlich warm und macht hohe Kontraste, die dem Sensor allerdings Probleme machen. Dem Auge gefällt es. Schön die höchste Erhebung der Algarve im Hinterland.
Heute Mittag war dies alles noch total überflutet bis hin zu dem Dammweg im Hintergrund, wo ich übrigens die Grasmücken ablichtete.
Fischerboot gewohnt farbenfroh. Im Hintergrund Hunderte Mittelmeermöwen.
Der Weißstorch hat einen Plattfisch (Scholle, Flunder?) erbeutet.
Spiegelbild
Ich muss leider unterbrechen, die Uhrzeit mahnt... Morgen geht es hier an dieser Stelle weiter!