Wölfe

Kopulation der Wölfe

Das Bild zeigt das typische „Hängen“ von Caniden (Wölfen/Hunden) nach der Kopulation, und dauerte im speziellen Fall ca. 20 Minuten.
Zeitpunkt: Ranzzeit der Wölfe im Wildpark Bad Mergentheim im Februar 2005.

 

 Begegnung

Der braune Rüde (nicht der Leitwolf) begegnet der grauen Leitwölfin links im Bild. Sein Verhalten ist angstaggressiv gekennzeichnet. Seine Beschwichtigungssignale (Fachbegriff „Calming Signals“) sind in diesem Fall: Extrem weites Herausstrecken der Zunge, starkes Zusammenkneifen der Augen, Vermeidung von direktem Blickkontakt.

Die aggressiven Signale sind:
Ausrichten der Ohren nach vorne, Zeigen des gesamten Gebisses, Kräuseln der Nasenfalten. Die Leitwölfin ist deutlich entspannter, durch Deeskalation hauptsächlich von Seiten der souveräneren Leitwölfin entspannt sich die Situation schnell.

 

 Let’s play

Der braune, rangniedere Wolf zeigt sehr schön ein beschwichtigendes Verhalten: Er zeigt die Zunge, schaut dem schwarzen Wolf nicht in die Augen, die Ohren leicht seitlich weggedreht, der Vorderkörper nach unten gebeugt (Spielauforderung). Die Situation wurde im gemeinsamen Spiel nachfolgend aufgelöst.

 

Du nervst

 Der ältere Rüde zeigt sehr ausdrucksvoll genervtes Verhalten: Die Rute ist hochgestellt, drohende Mimik. Der Jungwolf an der Seite zeigt starke Beschwichtigung: Augen etwas schlitzförmig, Lefzenlecken des Altwolfes, Ohren sind stark angelegt, dies ein typisches „Einschleimen“; als Folge wird kein Kampf stattfinden, der Altwolf wird den Einjährigen nur in seine Schranken verweisen.

 

Todesangst

Eindeutig angstaggressives, panisches Verhalten des damaligen Omega-Wolfes (Januar 2005): Die Rute stark unter den Bauch geklemmt, das Hinterteil wird am Hang vor Bissen geschützt, der Kopf gesenkt. Er fletscht die Zähne in Konfrontation mit dem Rudel: Dadurch erscheint das Gesicht breiter, Furcht einflößender, der Körper erscheint größer durch Sträuben der Nackenhaare.

Nachtrag:
Wie vier weitere Individuen am Ende der Rangfolge hat auch dieser Wolf den Winter durch Stress, Hunger und Verletzungen nicht überlebt. Bei fünf Jungtieren aus dem Jahr 2004 bleibt so die Rudelgröße im begrenzten Gehege konstant.